Definition des Registers
Der L-Affe (Ligulaoris aestus) ist eine Primatenart aus der Familie der Singlebuchstabenaffen (Singilatimidae). Charakteristisch für die Art ist ihre stark verlängerte Unterlippe.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Ohne Rang: Amnioten (Amniota)
Ohne Rang: Synapsiden (Synapsida)
Ohne Rang: Theria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Trockennasenprimaten (Haplorrhini)
Teilordnung: Affen (Anthropoidea)
Kleinordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
Überfamilie: Geschwänzte Altweltaffen (Cercopithecoidea)
Familie: Singlebuchstabenaffen (Singilatimidae)
Gattung: Ligulaoris
Spezies: Ligulaoris aestus (L-Affe)
Beschrieben: Campohermoso & Elle 2020
Unterart(en): Bisher keine
Merkmale
L-Affen sind ausgesprochen auffällige Primaten. Der Rücken und die Oberseite des Kopfes sind grau, die Oberschenkel schwarz und die Unterschenkel braun. Die Oberarme sind grünlichgrau, die Unterarme silbern, Hände und Füße sind schwarz. Der Schwanz und die Schwanzwurzel sind violett. Im Gesicht sind die orangefarbene Region um die Augen und die blauweißen Haare an den Becken auffällig. Auffälligstes Merkmal ist die weit herabhängende Unterlippe, welche eine löffelartige Form annimmt. Sie ist ungemein flexibel und agiert als zusätzliches Greiforgan. Charakteristisch ist zudem der aus bis zu 450 Tasthaaren bestehende Borstenbart, der reusenartig von der Oberlippe herabhängt und zur Erkennung und Unterscheidung verschiedener Beutearten dient. Jedoch wird er in der Natur dieser weitgehend abgenutzt und ist nur bei im Zoo gehaltenen Tieren so prominent.
Diese Primaten erreichen eine Kopfrumpflänge von 61 bis 76 Zentimeter, der Schwanz wird ebenso lang wie der Körper. Mit einem Durchschnittsgewicht von 11 Kilogramm sind Männchen etwas schwerer als Weibchen, die 8 Kilogramm erreichen.
Stimme
L-Affen nutzen ihre Stimme mit dem Erwachen bis zum Schlafen gehen. Warum sie so viele Laute von sich geben, ist nicht gänzlich erforscht. Es wird angenommen, dass sie so Informationen mit der Gruppe austauschen.
Fortbewegung
L-Affen sind geschickte Kletterer und können auch ausgezeichnet Schwimmen. Diese Fähigkeiten nutzen sie, um zwischen mehreren kleinen Mangroveninseln hin und her zu wandern. Weiter können die Affen mehrere Minuten tauchen, eine Fähigkeit, welche sie vor allem beim Beutefang nutzen.
Intelligenz
L-Affen bestehen den Spiegeltest und erkennen sich selbst darin. Meist weichen sie ihrem Spiegelbild nicht mehr von der Seite und verteidigen es vor anderen L-Affen.
Auch vor Spiegelungen im Wasser betrachten sich die L-Affen häufiger.
Lebensraum
Der L-Affe kommt ausschließlich auf einigen Magroveninsel im südlichen Adventuria vor. Diese liegen in den Küstengewässern und bestehen ausschließlich aus einer Ansammlung von Mangroven. Auch wenn sie exzellente Schwimmer und gute Taucher sind, meiden sie das Wasser, insbesondere tiefere Wasserzonen, da dort Haie und Krokodile zu erwarten sind.
Lebensweise
Ernährung
L-Affen leben ausschließlich in Mangrovenwäldern können aber die Blätter nicht verzehren, da deren Salzkonzentration für ihre Körper zu toxisch wäre. Da Mangrovenwälder aber auch ideale Kinderstuben für diverse Meerestiere sind, hat sich der L-Affe auf das Fressen von Wasserinsekten, Insektenlarven, Kleinkrebse und Mollusken, seltener auch kleine Fische und Babyhaie spezialisiert. Durch hin und her schwenken der vergrößerten Unterlippe rühren sie Wasser und Untergrund auf, um ihre Nahrung aufzuscheuchen. Oder aber sie schöpfen förmlich das Wasser mit der Unterlippe und lassen es langsam ablaufen, bis die Beute auf dem Trocknen liegt.
Verhalten
Die Art ist tagaktiv und verbringt die Nächte in den Baumkronen. Zu Sturmzeiten praktizieren sie kleine Wanderungen innerhalb ihrer Mangroveninseln und wandern an den Ort, der am wenigsten von Winden gepeitscht wird. Sie sind geschickte Kletterer und legen zum besseren Vorankommen regelrechte Trampelpfade durch das Geäst an. Diese führen immer auch zu dem Windgeschütztesten Punkt.
Sie leben in Gruppen von 5 bis 30 Tieren, die entweder Haremsgruppen (ein Männchen und viele Weibchen) oder reine Männchengruppen sein können. Während Weibchen eher bei ihrer Geburtsgruppe verbleiben, verlassen junge Männchen die Gemeinschaft bei Eintritt der Geschlechtsreife.
Insbesondere die Männchen, aber auch die Weibchen, sammeln Blätter und andere Materialien, die sie am Körper tragen. Je mehr Blätter und je frischer diese sind, desto höheres Ansehen genießt der L-Affe in seiner Gemeinschaft. Den wer regelmäßig Zeit findet, nach frischen Blättern für die "Blättermode" zu suchen, ist in der Lage schnell gute Nahrungsgründe auszumachen und/oder diese für sich zu beanspruchen.
Fortpflanzung
Der Begattung geht ein Paarungsritual voraus, das unter anderem Flehmen beider Geschlechter beinhaltet. Dabei öffnen die Tiere das Maul ein wenig und strecken die Zungenspitze heraus und nehmen in die Unterlippe etwas Urin vom Artgenossen auf. Beim Einatmen werden dann Geruchsstoffe am Gaumen entlang bzw. ins vomeronasale Organ geleitet und können sowohl gerochen als auch geschmeckt werden. Erscheinen beide Partner fortpflanzungsbereit kommt es zur Paarung.
Nach einer rund sechsmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Zunächst klammert dieses sich an den Bauch der Mutter, später kümmern sich auch die anderen Gruppenmitglieder um es. Mit rund vier Jahren sind L-Affen geschlechtsreif.
In der Natur erreichen die Tiere ein Alter von 12 Jahren, in Haltung können sie auch das doppelte Alter erreichen.
Gefährdung
Die Abholzung von Mangroveninsel zugunsten von Schifffahrtsstrecken und anderen aquatischen Projekten stellt den Hauptgrund der Bedrohung der L-Affen dar. Die BCS listet sie als stark gefährdet.
Eine Haltung mit Nachzucht erfolgt in Elles Lesezoo und im Biotopenpark. Der Biotopenpark leitet ein 2023 in die Wege geleitetes Auswilderungsprojekt, was ebenfalls eine Wiederaufforstung von Mangroveninseln bedeutet.
Kulturelle Bedeutung
Heilkunde
Die Blätter, die von L-Affen getragen werden, werden gelegentlich gesammelt und zu Tee verarbeitet. Der L-Affentee ist ungemein salzig und kann nicht als Teegenuss beschrieben werden. Allerdings ist er als Gurgelwasser in der lokalen Heilkunde bekannt und soll eine bessere Wirkung besitzen als das Gurgeln mit Salzwasser. Medizinisch lässt sich dieser Umstand aber nicht abschließend bestätigen.
Kulinarische Bedeutung
In alten Seefahrertagebüchern wird vom Verzehr von L-Affen berichtet, meist mit dem Vermerk, dass man doch lieber verhungert wäre, als den Geschmack des Tieres noch einmal in Erinnerung zu erwecken.
Zoologische Haltung
Die Haltung des L-Affen erfolgte erstmals im Lesezoo von Elle und ist dort seit einiger Zeit zu beobachten.
https://belletristica.com/de/books/13593-elles-lesezoo/chapter/91586-l-affe
Eine Haltung im Biotopenpark erfolgte einige Jahre später.
Systematik
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Anmerkungen
Trivia
Der L-Affe basiert auf dem Rotschenklige Kleideraffe (Pygathrix nemaeus), Nasenaffe (Nasalis larvatus), Walross (Odobenus rosmarus; frühere Synonyme: Trichechus rosmarus und Rosmarus arcticus) , und der Vogelgattung der Löffler (Platalea).