Der Eichelhäher (Garrulus glandarius) ist ein Singvogel aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Er besidelt weite Teile Europas, Nordafrikas, Asiens, sowie den Nahen Osten. Er ist als Standvogel bekannt, das heißt, dass er auch im Winter in einem Gebiet bleibt und so eben auch überwintert.
Aufgrund dieser Lebensweise hat sich der Eichelhäher angewöhnt für den Winter Eicheln, Haselnüsse und andere Baumfrüchte zu vergraben.
Der Höhepunkt des sammeln für die Vorratslagerung liegt im Oktober, zu dieser Zeit fliegen die Vögel oft 10 bis 11 Stunden täglich um genügend Eicheln und andere Baumfrüchte für den Winter zu horten. Bei längeren Sammelflügen werden etwa 5 bis 7, manchmal bis zu 10 Eicheln im Schlund gesammelt und in das eigene Revier transportiert, eine weitere Eichel wird dabei im Schnabel gehalten, sodass ein Eichelhäher maximal 11 Eicheln transportieren. Die Eicheln werden bevorzugt auf strukturierten Flächen an Waldrändern und Lichtungen versteckt, wo sie in den Bodenstreu oder in Löchern versteckt werden. Beim Wiederauffinden der Vorräte im Winter orientiert sich der Eichelhäher an den Gegebenheiten in der Landschaft, so kann er seine Vorräte auch unter großen Schneedecken wiederfinden. Innerhalb der Sammelperiode vergräbt ein einzelner Eichelhäher gut 3000 bis 5000 Eicheln, das sind 15 bis 25 Kilogramm Eicheln.
Da der Eichelhäher wie das Eichhörnchen auch so manchen vergrabenen Schatz vergisst, entstehen so viele neue Bäume, welche dem Eichelhäher den Titel "Gärtner des Waldes" einbrachte.
Quellen
- Urs N. Glutz von Blotzheim, Kurt M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. (HBV). Band 13/III, Passeriformes (4. Teil): Corvidae – Sturnidae, Aula-Verlag, ISBN 3-923527-00-4. S. 1419
- András Keve: Der Eichelhäher. Die Neue Brehm-Bücherei, A. Ziemsen, Wittenberg 1974, ISBN 3-89432-211-X (Neuauflage der Ausgabe von 1985).