Das Schnabeltier (Ornithorhynchus anatinus) gehört zu den wenigen giftigen Säugetieren. Allerdings besitzen nur die Männchen rund 15 Millimeter lange Giftsporne in Knöchelhöhe an den Hinterbeinen. Weibchen besitzen beim Schlupf Anlagen für Giftsporne, verlieren diese aber wieder.
Die Männchen produzieren ihr Gift auch nicht permanent, sondern nur zur Paarungszeit. Weshalb angenommen wird, dass sie die giftigen Sporne zum Kampf um Weibchen nutzen.
Das Gift wird in den Beindrüsen produziert, die nierenförmige Alveolardrüsen sind durch einen dünnwandigen Gang mit jeweils einem Fersenbeinsporn an jedem Hinterbein verbunden.
Das Gift ist für Menschen nicht tödlich, verursacht aber sehr schmerzhafte Schwellungen, die auch mit hohen Dosen Schmerzmitteln, wie Morphium, nur geringfügig zu mindern sind. Die Schmerzen können mehrere Monate bestehen bleiben. Laut Berichten sollen in früheren Zeiten Hunde durch das Einfangen geschossener Tiere zu Tode gekommen sein. Die Wirkungsweise gegenüber anderen Schnabeltieren ist nicht bekannt, vermutlich ist sie aber auch nicht tödlich und soll den Rivalen nur schwächen.
Quellen
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