Der Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) ist ein Frosch innerhalb der Unterfamilie der Greiffrösche (Phyllomedusinae). Die Kaulquappen dieser
Frösche können Vibrationen spüren, während sich die Kaulquappen noch in den Eiern befinden, und entscheiden, ob diese Vibrationen von Raubtieren oder Regenstürmen stammen. Handelt es sich bei dem Raubtier um eine Schlange, schlüpft das gesamte Gelege synchron, um nicht gefressen zu werden.
Ein besonderer Fall stellen hierbei Männchen-Männchen-Interaktionen innerhalb der Rotaugenfrösche dar, da andere Männchen ebenfalls versuchen Nester zu zerstören oder zu befruchten, weil die Befruchtung durch das Männchen erst nach der eigentlichen Paarung erfolgt. In beiden Fällen geht es um das Ausbooten der Konkurrenz und den eigenen Vorteil bzw. den Vorteil des Nachwuchses. Bei solchen aggressiven Aktionen nutzen die Rotaugenlaubfrosch-Männchen selber Vibrationssignale, indem sie einen Ast schnell mit ihren Hinterbeinen schütteln - was zum Schlupf der Kaulquappen führt.
Da die Eier normalerweise über Teichen abgelegt werden, verbessert die Reaktion das Überleben, da Kaulquappen beim Schlüpfen oft ins Wasser fallen. Auch die Schlupfrichtung hat Auswirkungen auf das Überleben der Embryonen. Embryonen schlüpfen oft und fallen ins Wasser, aber die Schlupfrichtung kann auch durch Licht beeinflusst werden. Eine Studie ergab, dass Embryonen von Rotaugenlaubfröschen in Richtung Licht schlüpfen, was darauf hindeutet, dass sie Licht und Dunkelheit als Richtungshinweise verwenden, um die Schlupfrichtung zu bestimmen.
Quellen
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