Im Gegensatz zur weitverbreiteten Überzeung fressen "Fruchtfliegen", wie die bekannte Drosophila melanogaster, vorranig keine Früchte. Die Weibchen dieser Art legen insgesamt etwa 400 weißlich-gelbliche, von einem Chorion und einer Vitellinmembran umhüllte Eier, die etwa einen halben Millimeter groß sind, auf Obst und verfaulendem, gärendem organischen Material ab. Dabei bevorzugen die Weibchen besonders Zitrusduft tragende Früchte, da dieser Duft viele Parasiten von den Taufliegen fern hält.
Je nach Temperatur schlüpfen nach rund einem Tag die Maden, welche sich von Mikroorganismen ernähren, die Früchte zersetzen, wie beispielsweise Hefen und Bakterien. Nur gelegentlich werden Teile des zuckerhaltigen Obst selbst verzehrt.
Interessanterweise werden Drosophila melanogaster erst seit den sechzigern als "Fruchtfliegen" bezeichnet. Denn rein biologisch gesehen stellen die Taufliegen (Drosophilidae) eine andere Familie dar, als die Frucht- oder Bohrfliegen (Tephritidae). Vermutlich ein sog. "Falscher Freund" da die Tiere im Englischen als fruit flys bezeichnet werden.
Quellen
- A. Overmeyer: Vorliebe für Orangen schützt Fruchtfliegen vor Parasiten. MPI Pressemitteilung. Hany KM Dweck u. a.: Olfactory Preference for Egg Laying on 'Citrus' Substrates in 'Drosophila'. In: Current Biology. 2013 https://www.clib-jena.mpg.de/#old-path=1052.html Abgerufen am 21.12.2021
- Introduction to Drosophila http://www.ceolas.org/fly/intro.html Abgerufen am 20.12.2021
- Stefan von Kéler: Entomologisches Wörterbuch. Akademie-Verlag, Berlin 1963.