Obwohl alle Zikadenarten Schall- bzw. Erschütterungswellen zur Kommunikation von sich geben, sind nur die Singzikaden (Cicadidae) in der Lage, von Menschen hörbare Laute zu produzieren. Die Laute können dabei eine Lautstärke von 120 Dezibel erreichen. Zum Vergleich ein normales menschliches Gespräch hat die Lautstärke von 50 Dezibel.
Bei etwa 100 Dezibel, was einer Kreissäge entspricht, wird das Hörempfinden für uns Menschen unbehaglich, bei 120 Dezibel wird die Schmerzgrenze erreicht. Es ist vergleichbar mit einem Düsenflugzeug.
Doch wie schaffen es Zikaden solche Laute zu erzeugen?
Singzikaden besitzen ein spezielles Organ, das sog. "Trommelorgan" (Tymbal), welches am vorderen Teil des Hinterleibs liegt. Durch ansetzende Muskeln (Singmuskel) werden Schallplatten in diesem Organ in Schwingung versetzt. Unter dem Singmuskel liegt ein großer Luftsack, welcher für die notwendige Resonanz sorgt. Das Organ selbst wird durch einen Deckel, welcher vom letzten Brustsegment ausgeht, verdeckt und ist daher nicht frei sichtbar.
Quellen
- R. Remane, E. Wachmann: Zikaden – kennenlernen, beobachten. Naturbuch, Augsburg 1993, ISBN 3-89440-044-7.
- Hans Strümpel: Die Zikaden. In: Neue Brehm Bücherei. Band 668. Westarp Wissenschaften, 2010, ISBN 3-89432-893-2, S. 82 ff.
- M. Gogala: Gesänge der Singzikaden aus Südost- und Mittel-Europa. In: Denisia 4, S. 241–248, 2002, ISBN 3-85474-077-8