Der Weißstorch (Ciconia ciconia) Kajtek sollte polnische Forscher eigentlich über das Zugverhalten von Langstreckenziehern aufklären. Dafür stattete sie den Vogel mit einem GPS-Gerät aus, dass er auf den Rücken geschnallt bekam. Seine Reise startete er in Siedlce im Osten Polens im August 2017. Über den Bosporus und die Sinaihalbinsel flog der Vogel nach Afrika. Bis er am 7. Oktober 2017 den Sudan erreichte. Nach seiner 6000 Kilometer langen Reise, sollte Katjek eigentlich im Februar den Rückflug antreten. Doch aus unerfindlichen Gründen blieb der Vogel bis im April in der Region des Niltals, wo er sich täglich rund 25 Kilometer in unterschiedliche Richtungen bewegte. Das letzte Signal von Kajteks Sender kam am 26. April vom Blauen Nil im Sudan, dann brach der Kontakt ab. Die Forscher mussten davon ausgehen, dass Katjek seine Reise leider nicht überlebt hatte.
Doch dann kam die Überraschung, die Zoologen bekamen eine Handyrechnung im Wert von 10.000 polnischen Zloty, umgerechnet rund 2290 Euro. Was genau mit Kajtek passierte, ist unklar. Jemand muss jedoch sein GPS-Gerät gefunden, die SIM-Karte entnommen und in sein eigenes Handy eingesetzt haben. SIM-Chips befinden sich in GPS-Geräten, um die Ortung zu gewährleisten. Insgesamt 20 Stunden wurden mit der SIM-Karte telefoniert, bevor die Forscher Wind von der Sache bekamen.
Quellen
- Joel Wille: Wie ein Storch zu einer Handyrechnung von 2280 Euro kam Die Welt 3. Juli 2018 https://www.welt.de/kmpkt/article178600472/Wie-ein-Storch-zu-einer-Handyrechnung-von-2280-Euro-kam.html Abgerufen am 5.11.2024
- MDR.DE: Polen: Storch verursacht 2.300 Euro-Handyrechnung 6. Juli 2018 https://www.mdr.de/heute-im-osten/polnischer-storch-vertelefoniert-tausende-euro-100.html Abgerufen am 5.11.2024