Die Ringelnatter (Natrix natrix) ist eine Schlangenart aus der Familie der Nattern (Colubridae). Wie die meisten Schlangen, versuchen auch sie bei Gefahr zu fliehen. Ist eine Flucht nicht möglich, lassen sie ihren Körper größer erscheinen (durch Aufblähen oder Abflachen), dabei kann der Vorderkörper auch in Drohhaltung aufgerichtet werden. In anderen Fällen wurde ein Aufrollen der Schlangen und Pendelbewegungen beobachtet, welche ebenfalls der Abschreckung des Feindes dienen sollen. Lässt sich der potenzielle Fressfeind nicht abschrecken, zischt die Schlange und praktiziert Scheinbisse in Richtung des Angreifers. Wirkliche Bisse sind bei der Ringelnatter äußerst selten und nicht bedrohlich für Menschen oder deren Haustiere. Neben allergischen Reaktionen auf einen Biss, kann es zu akuten Schwellungen und Verfärbungen im Bereich der Bisswunde kommen, welche wohl mit den Sekreten der Duvernoyschen Drüsen (giftproduzierende Oberlippendrüsen einiger Nattern (Colubridae), die zwar funktionell, nicht aber morphologisch homolog zu den Giftdrüsen der Giftnattern (Elapidae) und Vipern (Viperidae) sind) zusammen hängen. Schmerzen traten bei solchen Bissen jedoch nicht auf.
In Situationen, wo die Ringelnatter festgehalten wurde, versuchte sich diese durch heftiges Winden zu befreien. Oder aber durch eine Entleerung des stark stinkenden Sekrets der Postanaldrüsen den Feind abzuschrecken. Ebenfalls stellt sich die Ringelnatter, was ungewöhnlich ist für die meisten Schlangen, tot. Hierbei liegt die vollkommen schlaffe Ringelnatter mit geöffnetem Maul auf dem Rücken, teilweise tritt sogar etwas Blut aus dem Maul hervor.
Quellen
- Klaus Kabisch: Die Ringelnatter. (= Die Neue Brehm-Bücherei. Band 483). Wittenberg 1978, ISBN 3-89432-830-4.
- A. Gläßer-Trobisch, D. Trobisch: Bissunfall bei einer Ringelnatterfütterung. In: elaphe 16, Nr. 2, 2008, S. 59–61.