Der Wiedehopf (Upupa epops) ist eine von drei Arten aus der Vogelfamilie der Wiedehopfe (Upupidae). Der etwa drosselgroße, aber bedeutend größer wirkende Vogel ist unverkennbar durch seine kontrastreich schwarz-weiß gebänderten Flügel mit deutlichen gelben Einschlüssen charakterisiert, ebenfalls charakteristisch sind der lange, gebogene Schnabel und die etwa fünf bis sechs Zentimeter lange aufrichtbare Federhaube, deren Enden in einem weiß-schwarzen Abschluss auslaufen.
So vorteilhaft diese Auffälligkeiten in der Artbestimmung sind, so nachteilig sind sie für den Wiedehopf, wenn er sich der Aufmerksamkeit eines Greifvogels entziehen muss. Zumindest würde man das annehmen.
Den der Wiedehopf hat einige besondere Verhaltensweisen entwickelt. So ist im Fall des plötzlichen Auftauchens durch einen Greifvogel, wenn eine gefahrlose Flucht in ein Versteck nicht mehr möglich ist, eine spezielle Tarnstellung zu beobachten. Dabei legt sich der Vogel mit breit gespreizten Flügeln und Schwanz flach auf den Boden. Hals, Kopf und Schnabel werden steil nach oben gerichtet. Der Vogel verharrt in dieser Stellung regungslos. Durch das kontrastreich gefärbte Gefieder und die Körperstellung lösen sich die Körperkonturen auf und der Wiedehopf ist nur schwer auszumachen.
Das Verhalten zeigt der Vogel auch zu anderen Gelegenheiten, wie etwa dem Sonnenbaden oder dem Einemsen (eine Verhaltensweise vieler Vogelarten, bei der das Gefieder mit lebenden Insekten, vornehmlich mit verschiedenen Ameisenarten, aber auch mit Tausendfüßern berührt wird.) in beiden Fällen ist eine größere Körperoberfläche, gegeben durch die spezielle Haltung, vom Vorteil.
Quellen
- Hans-Günther Bauer, Peter Berthold: Die Brutvögel Mitteleuropas. Bestand und Gefährdung. Wiesbaden: Aula-Verlag ²1997, S. 279 f. ISBN 3-89104-613-8
- Urs N. Glutz von Blotzheim (Hrsg.): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Bearbeitet u. a. von Kurt M. Bauer und Urs N. Glutz von Blotzheim. Wiesbaden: Aula-Verlag. Bd. 9. Columbiformes – Piciformes. Wiesbaden: Aula-Verlag 1994, S. 852–876. ISBN 3-89104-562-X
- Susanne Oehlschläger, Torsten Ryslavy: Brutbiologie des Wiedehopfes Upupa epops auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen bei Jüterbog, Brandenburg. In: Die Vogelwelt. Aula-Verlag, 2002, S. 171–188 ISSN 0042-7993
- Hans Münch: Der Wiedehopf. Die neue Brehm-Bücherei; Heft 90. Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig K.-G., Leipzig 1952