„Ich habe schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen“, ist ein Geflügeltes Wort für etwas sehr Unwahrscheinliches, aber dem festen glauben daran, dass es möglich ist. Dabei ist es gar nicht so unwahrscheinlich ein Pferd bei einer Apotheke zu sehen, jedoch ein sich übergebendes Pferd ist dann doch schon sehr ungewöhnlich. Aber nicht nur bei der Apotheke, sondern überall. Doch wieso?
Zwischen der etwa 1,20 Meter langen Speiseröhre und dem Magen sitzt beim Pferd ein sehr starker Schließmuskel, welcher sich nur öffnet, um Futterbrei in den Magen zu lassen und danach wieder schließt. In diesem findet nur geringfügig Verdauung statt, da Pferde ihre Nahrung hauptsächlich im Darmtrakt verdauen. Der Magen ist bei Pferden deshalb eher klein und hat die Aufgabe einer Vorratskammer übernommen, in den eine gewisse Menge an Nahrung gebracht wird und kurz zwischengelagert wird. Damit diese kaum verdaute Nahrung, nicht bei einer Flucht vor einem Beutegreifer, die Speiseröhre wieder hinauf steigt, besitzen Pferde eben diesen starken Schließmuskel um zu verhindern, dass relativ trockene, unverdaute Pflanzenmaterialien in der Speiseröhre stecken bleiben (die Nahrung ist durchaus feucht aber bei weitem nicht so verdaut, wie sie bei einem Menschen ist, wenn dieser erbricht).
Quellen
https://www.kristallkraft-pferdefutter.de/magazin/warum-koennen-pferde-nicht-kotzen/ Abgerufen am 9.05.2021
Roderick I. MacKie und Clive A. Wilkins: Enumeration of Anaerobic Bacterial Microflora of the Equine Gastrointestinal Tract. Applied and Environmental Microbiology 54 (9), 1988, S. 2155–2160. Abgerufen am 9.05.2021