Der Kaiserpinguin (Aptenodytes forsteri) ist die größte Art aus der Familie der Pinguine (Spheniscidae). Ausgewachsen erreichen die Tiere eine erreichte Körpergröße von 100 bis 130 Zentimeter und ein Gewicht von 22 und 45 Kilogramm.
Die Art ist selbst unter den Pinguinen ein echter Tief(see)taucher. Erste wissenschaftliche dokumentierte Tauchtiefen gaben für den Kaiserpinguin bereits eine Tauchtiefe von 265 Meter an. Bei späteren Forschungen in der Bucht McMurdo-Sund wurde ein kleines Kaiserpinguinweibchen beobachtet, das eine Tauchtiefe von 535 Metern zum Besten gab und damit den Tauchtiefenrekord der Art mehr als verdoppelte. Auf diese Untersuchung folgte eine weitere und die Kaiserpinguine. Hier tauchte einer der Vögel 900 Meter tief. Dabei wechselten sich Tauchgänge in geringen Tiefen (50 bis 150 Meter) stets mit Tauchtiefen in tieferen Gewässer, wobei meist auf einer Tiefe von 500 Metern verweilt wurde.
In solchen Tauchtiefen ist der Druck, welcher auf den Körper wirkt, um einiges höher, genau gesagt 40-mal höher als an der Oberfläche. Was bei den meisten Arten zu Barotrauma führen würde, also Verletzungen durch den enormen Druck. Damit das nicht passiert, sind die Knochen des Kaiserpinguins eher fest als luftgefüllt und damit für Vögel eher untypisch. Allerdings wird so bereits das Risiko eines mechanischen Barotraumas eliminiert.
Da Tauchen in enorme Tiefen mit längerer Tauchzeit einhergeht, ist der Kaiserpinguin dazu in der Lage seinen Sauerstoffverbrauch beim Tauchen zu minimieren, in dem er seine Herzfrequenz pausieren auf nur 15 bis 20 Schläge pro Minute reduziert und alle nicht lebenswichtigen Organe ihren Dienst und "abgeschaltet" werden.
Zusätzlich sind das Hämoglobin und Myoglobin des Kaiserpinguins dazu in der Lage, Sauerstoff selbst bei niedrigen Blutkonzentrationen zu binden und zu transportieren; dies ermöglicht dem Vogel, mit sehr niedrigen Sauerstoffwerten zu funktionieren, die sonst zu Bewusstlosigkeit führen würden.
Quellen
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