Die Ohrenqualle (Aurelia aurita) gehört zur Klasse der Schirmquallen (Scyphozoa) innerhalb der Nesseltiere (Cnidaria). Diese Qualle besitzt im noch nicht ausgewachsenen Medusenstadium (genannt Ephyra) ein unter dem Lichtmikroskop sichtbares Rhopalium in den Tentakeln. Das Rhopalium hat die Form kleiner, mit Entoderm ausgekleideter Tentakel oder Keulen, welche an der Oberseite des Medusenschirms (Exumbrella) entspringen und durch einen Decklappen geschützt werden. Darin befinden sich zahlreiche Kristalle (bei den Cubozoa aus Bassanit), die als Statolithen wirken und die Pendelbewegung der Keulen auf die Sinneszellen übertragen. Mit diesem Rhopalium ist es der Ohrenqualle möglich, sowohl Lichtreize wahrzunehmen, als auch die Verlagerung der Qualle, was ihr ihre Postion mitteilt (Schwimmt sie Schirm nach oben, oder Schirm nach unten).
Das Rhopalium kommt nicht nur bei der Orhenqualle, sondern als Rand- oder Sinneskörper bei vielen Schirmquallen (Scyphozoa) und Würfelquallen (Cubozoa) vor.
Quellen
- Ernst Horstmann: Untersuchungen zur Physiologie der Schwimmbewegungen der Scyphomedusen Aurelia aurita und Cyanea capillata, in Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie der Menschen und der Tiere. Band 234, Heft 4, Würzburg 1934, DNB 570715172
- W. Westheide; R. Rieger: Spezielle Zoologie, Teil 1: Einzeller und wirbellose Tiere. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart/Jena/New York, 1996, ISBN 3-437-20515-3.