Die Kuckucksente (Heteronetta atricapilla) ist eine südamerikanische Art der Unterfamilie der Ruderenten. Wie der deutsche Name impliziert betreiben Kuckucksenten eine Form von Brutparasitismus. Parasitiert werden dabei vor allem das Gelbschnabel-Blässhuhn (Fulica armillata), Rotstirn-Blässhuhn (Fulica rufifrons) sowie die Peposakaente (Netta peposaca), neben diesen werden aber auch elf weitere Wirtvögel parasitiert, darunter Ibisse, Möwen und bodenbrütende Chimangokarakaras (Phalcoboenus chimango, Syn.: Milvago chimango; aus der Familie der Falkenartigen).
Der Brutparasitismus der Kuckucksente hat bei diesen Arten, im Gegensatz zum Kuckuck (Cuculus canorus) keinen negativen Einfluss auf die Reproduktionsrate der Wirtseltern oder schmälern diese nur geringfügig.
Grund dafür sind zwei wichtige Faktoren. Zum einen entfernen Kuckucksenten anders als viele brutschmarotzende Vogelarten kein Ei aus dem Nest des Wirtsvogels. Die Küken der Kuckucksente sind, wie alle Enten, Nestflüchter, die innerhalb eines oder zweier Tage das Nest verlassen und nicht mit ihren Nistgeschwistern um Nahrung konkurrieren.
Quellen
- Paul A. Johnsgard: The Avian Brood Parasites - Deception at the Nest. Oxford University Press, Oxford 1997, ISBN 0-19-511042-0 S. 111, 114
- David Attenborough, Nature of the Cuckoo Duck, The Life of Birds, BBC Episode 9, 19 minutes ff. https://www.youtube.com/watch?v=4Mb0GOITRUU Abgerufen am 7.12.2021
- M. W. Weller: The breeding biology of the parasitic black-headed duck, Living Bird 7: S. 169–208.