Der Zigarrenhai (Isistius brasiliensis) ist ein kleiner Vertreter der Haie, er wird im Englischen als Cookiecutter Shark (Keksaustecherhai) beschrieben. Doch was hat ein Hai, der sein Leben in den tieferen Regionen der Meere von 80 bis rund 3500 Meter Tiefe verbringt, mit Keksen zu tun?
Grund für den Namen ist die ungewöhnliche Ernährungsweise der Tiere.
Der Zigarrenhai ernährt sich von Wirbellosen und von dem Fleisch von Großfischen und Meeressäugern. Um an dieses Fleisch zu gelangen, befestigt der Hai sein Maul an seinem Opfer und schneidet mit den Zähnen ein Stück Fleisch heraus, dabei entsteht eine markante kreisförmige Wunde in der Beute. Die bei größeren Tieren schmerzhaft, aber nicht tödlich ist. Aufgrund der runden Form und dem "Ausstechen" des Fleischs, erhielt der Hai seinen englischen Namen. Aber auch der deutsche Name begründet sich auf diese Ernährungsweise, da diese auch an einen Kerbschneider erinnert, mit welchem das Ende einer Zigarre abgeschnitten wird. Die für einen Zigarrenhai typischen Bissspuren wurden an Meeresbewohnern wie Thunfischen, anderen Haien, Rochen, See-Elefanten oder Walen dokumentiert, auch Angriffe auf Menschen existieren, diese betraffen, insbesondere Sporttaucher und Schiffsbrüchige. Die meisten rezent dokumentierten Angriffe fanden in den Gewässern von Hawaii statt, wo die Tiere am ehesten mit Menschen in Kontakt treten.
Quellen
- Heike Zidowitz: Zur Biologie der Gattung der Zigarrenhaie Isistius spp. In: Deutsche Elasmobranchier Gesellschaft: Elasmoskop, 2003 Abgerufen am 17.04.2021
- Biology of Sharks and Rays: Deep Sea: the Twilight Zone and Beyond: Cookiecutter Shark. Abgerufen am 17.04.2021