Seit den 1990er Jahren vermehren sich Krähen in Japan in rasanter Geschwindigkeit, Grund für dieses Bestandswachstum sind die großen Müllemengen, welche in den urbanen, dicht besiedelten Gebieten entstehen und vorliegen.
Krähen die in Städten leben, nisten gerne auf elektrischen Transformatoren und verwenden oft Drahtbügel oder Glasfaserkabel als Baumaterial für ihre Nester.
Die Folge war eine Epidemie von durch Krähen verursachten Stromausfällen in Großstädten rund um Japan: Allein zwischen 2006 und 2008 stahlen die Rabenvögel fast 1400 Glasfaserkabel von Tokioter Stromversorgern, und nach Angaben des Elektrizitätsunternehmens Chubu sind Krähen für rund 100 Stromausfälle pro Jahr verantwortlich, allein bei den Einrichtungen vin Chubu.
Um diesem Problem zu entgehen, hätte man wohl in früheren Jahrhunderten ein Kopfgeld auf jede Krähe ausgesetzt, der Stromversorger Chubu richtete künstliche "Liebesnester" ein. Die Nester aus nicht leitfähigem Harz werden auf Firmentürmen hoch über den Stromleitungen platziert, wo die Krähen nur geringfügig Probleme machen können.
Die Strategie scheint sogar aufzugehen: 67 Prozent der künstlichen Nester sind derzeit in Benutzung und die Anzahl der Stromausfälle hat sich auch verringert.
Quellen
- https://www.japantimes.co.jp/news/2017/05/22/national/chubu-electric-uses-artificial-nests-crows-dont-build-power-towers/ Abgerufen am 29.06.2021
- https://www.japanwelt.de/news/kraehen-nordjapan-stromausfall Abgerufen am 29.06.2021
- https://www.nytimes.com/2008/05/07/world/asia/07crows.html Abgerufen am 29.06.2021
- https://www.focus.de/panorama/welt/tiere-kraehen-sorgen-in-japan-fuer-stromausfall_id_4596312.html Abgerufen am 29.06.2021