Der lateinische Name des Tigerhais (Galeocerdo cuvier) setzt sich aus dem Gattungsnamen Galeocerdo und dem Artnamen cuvier zusammen. Soweit so gewöhnlich, so scheint es zumindest auf den ersten Blick.
Der Gattungsname stellt ein Kunstwort aus den griechischen Worten galeos für Hai und kerdō für Fuchs dar.
Der Artname weist eine Besonderheit auf, als Widmungsname, geehrt wird der französische Naturforscher Georges Cuvier, fehlt ihm das sonst typische Genitiv-i am Ende des Namens. Die oft vorgenommene Korrektur cuvieri ist unstatthaft, gilt also als nicht zu verwenden. Obwohl man davon ausgeht, dass die Erstautoren sicherlich cuvieri anstatt cuvier gedruckt haben wollten. Da der Druckfehler aber nicht den Sinn der Beschreibung verschleiert, wird er seit 1822 verwendet.
Der Vogel Quetzal besitzt ebenfalls den Nominativ im Artnamen Pharomachrus mocinno, der José Mariano Mociño (1757–1820) gewidmet ist (ñ wurde zu nn in der Beschreibung umgeformt), hier ist allerdings nicht klar ob es sich auch um einen Druckfehler handelt.
Außerhalb des Tierreichs, im Reich der Pflanzen erscheint der Ginkgo (Ginkgo biloba) mit einem anderen Namen, als angedacht. Dieser Baum wird in Japan Ginkyo ausgesprochen, allerdings wurde beim Druck der Erstbeschreibung aus dem Ginkyo der Ginkgo, es könnte sich ebenfalls um einen Druckfehler, aber auch einen Schreibfehler handeln.
Quellen
- Charles-Alexandre Lesueur: Description of a Squalus, of a very large size, which was taken on the coast of New-Jersey. Journal of the Academy of Natural Sciences, Philadelphia v. 2: 343–352, Pl.
- Johannes Müller und Jakob Henle (1837): Ueber die Gattungen der Plagiostomen. Archiv für Naturgeschichte v. 3 (pt. 1): 394–401, 434
- Froese, Rainer and Pauly, Daniel, eds. (2011). "Galeocerdo cuvier" in FishBase. Abgerufen am 4.09.2021
- Pablo de la Llave: Memoria sobre de Quetzaltotol, Género nueva de Aves. In: Registro trimestre, ó, Colección de historia, literatura, ciencias y artes. Band 1, 1832, S. 43
- Kaempfer, Engelbert (1712), “Flora Japonica”, Amoenitates Exoticae, Fasc. V)
- Siegfried Unseld: Goethe und der Ginkgo. Ein Baum und ein Gedicht. Insel, Frankfurt am Main 2003 (Insel-Bücherei 1188), ISBN 3-458-34175-7, S. 12.