Die Brückenechsen (Sphenodon punctatus) gehört zu den wenigen Reptilien, welche ein sogenanntes Scheitelauge besitzen. Dieses Sinnesorgan besitzt eine linsenähnliche Epithelschicht, welcher sich ein basaler, netzhautartiger Teil anschließt. Über einen dünnen Nervenstrang werden Reize vom Scheitelauge zum Zwischenhirn geleitet.
Scheitelaugen sind dabei nur in der Lage Unterschiede zwischen Hell und Dunkel zu erkennen, allerdings sind Scheitelaugen in diesem Gebiet um einiges feiner als die klassischen Augen.
Neben den Reptilien besitzen nur noch die Neunaugen ein solches Scheitelauge.
Bei beiden Gruppen scheint der Vorteil des Scheitelauges darin zu liegen, dass so ein Blick gehend Himmel/Oberflächenwasser gerichtet wird, wo potenzielle Beutegreifer lauern könnten. Allerdings ist fraglich, ob durch einen reinen Hell-Dunkel-Unterschied ein Beutegreifer von einer Wolke unterscheidbar ist.
Quellen
- Wolfgang Böhme: Sphenodontida, Schnabelköpfe, Brückenechsen. In: Wilfried Westheide und Reinhard Rieger (Hrsg.): Wirbel- oder Schädeltiere. Fischer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8274-0900-4 (Spezielle Zoologie. Teil 2), S. 354–357
- K. Klemmer: Die Brückenechse. In: Bernhard Grzimek (Hrsg.): Kriechtiere. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-1603-1 (Grzimeks Tierleben. Band 6), S. 148–151 (unveränderter Nachdruck der dtv-Ausgabe von 1979/80)
- Manfred Rogner: Brückenechsen, Schnabelkopf-Echsen (Ordnung Rynchocephalia). In: Manfred Rogner: Warane, Skinke und andere Echsen sowie Brückenechsen und Krokodile. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-7253-4 (Echsen. Band 2), S. 220–223.