Der Riesenwaran (Varanus giganteus) ist die größte (heute noch lebende) Echsenart auf dem australischen Kontinent. Die zwei Meter langen, manchmal auch zweieinhalb Meter langen, Tiere sind durch eine dunkelbraune bis schwarze Körperoberseite, mit großen, schwarzen umrandeten, gelben Flecken charakterisiert. Diese Flecken sind in Querreihen angeordnet und vom Hals bis zu 2/3 der Schwanzlänge zu finden.
Bei den Aborignies wird die Art als Perentie bezeichnet, sie berichten in Legenden, wie es zu der Färbung des Riesenwarans gekommen ist. So heißt es, dass der Riesenwaran und der Trauerwaran (Varanus tristis) ihre Färbung erhielten, weil sie sich gegenseitig anmalten. Dabei gab sich der Riesenwaran ungemein viel Mühe, was dazu führte, dass diese Waranart durch ein sehr feines Rosettenmuster charakterisiert ist. Der Trauerwaran hingegen war seiner Arbeit schnell müde geworden und schüttete seine Farbe einfach über den Rücken des Riesenwarans, weshalb dieser eher eintönige Fleckenmuster zeigt.
Der Riesenwaran ließ das aber nicht auf sich sitzen und bestrafte den deutlich kleineren Trauerwaran, in dem er ihn fortan zwang in den Bäumen zu leben.
Tatsächlich leben Trauerwarane in Bäumen und werden von Riesenwaran gejagt, sollten sie in Reichweite sein.
Quellen
- H. G. Horn, D. R. King: Varanus giganteus. In: E. R. Pianka, D. R. King (Hrsg.): Varanoid Lizards of the World. Indiana University Press, Bloomington & Indianapolis 2004, ISBN 0-253-34366-6, S. 338 - 340
- E. R. Pianka: The Lizard Man Speaks. University of Texas Press, 1994, ISBN 0-292-76552-5, S. 137.
- H. G. Horn, D. R. King: Varanus giganteus. In: E. R. Pianka, D. R. King (Hrsg.): Varanoid Lizards of the World. Indiana University Press, Bloomington & Indianapolis 2004, ISBN 0-253-34366-6, S. 354.