Der Große Rote Drachenkopf (Scorpaena scrofa), auch Meersau genannt, gehört der Familie der Drachenköpfe (Scorpaenidae) an. Es handelt sich um einen meist rötlich oder bräunlich gefärbten Bodenfisch des Mittelmeers und des nordöstlichen Atlantiks.
Dieser Fisch besitzt, sowohl bei der Rückenflosse als auch bei der Afterflosse einige Strahlen, welche zu Giftstacheln ausgebildet sind, die der Große Rote Drachenkopf bei Gefahr aufstellt. Das Gift verursacht sofort sehr heftige Schmerzen, die lange anhalten können. Selbst noch nach Monaten können anfallartige Schmerzen und Kreislaufzusammenbrüche erfolgen.
Das Gift kann auch für Menschen tödlich sein.
Im Fall einer Vergiftung kann das Serum gegen das Gift der Steinfische (Synanceiinae) verwendet werden. Allerdings wird dieses Serum nur in Australien hergestellt und besitzt eine geringe Haltbarkeit, weshalb es in Europa schwer erhältlich ist.
Trotz seiner Giftigkeit ist der Große Rote Drachenkopf ein guter Speisefisch. Große Exemplare dieser Fische werden im Ganzen gedünstet oder im Ofen gebraten. Vor dem Anrichten sollte aber seine feste, ledrige Haut entfernt werden. Das Fleisch selbst ist von weicher Konsistenz und wird durch die Zubereitung rötlich.
Der Fisch ist die typische Hauptzutat des französischen Gerichts Bouillabaisse. Dabei handelt es sich um ein provenzalisches Fischgericht, das je nach Zubereitung als zweigängigesGericht aus Fischsuppe und gegartem Speisefisch mit Meeresfrüchten oder als reichhaltiger Eintopf serviert wird.
Quellen
- Hans A. Baensch / Robert A. Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 6 Non-Perciformes (Nicht-Barschartige), Mergus-Verlag, Melle, ISBN 3-88244-116-X
- Matthias Bergbauer / Bernd Humberg: Was lebt im Mittelmeer? 1999, Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 3-440-07733-0
- Raymond Oliver: Die Bouillabaisse, in: ders.: Frankreich tafelt. München 1969, S. 158–185