Paradiesvögel (Paradisaeidae) hielt man früher für ganz außergewöhnliche Vögel, denn die ersten Bälge dieser Vögel, welchen Europäer 1521 überreicht wurden und so später nach Europa kamen, waren ihren Flügeln und Füßen beraubt worden. Was in Neuguinea zur damaligen Zeit die gängige Praxis für das Herstellen eines Balges war.
Allerdings war diese Zusatzinformation nicht nach Europa gelangt und so entwickelten sich Thesen und Fantasien von Vögeln, die auf ihren großen Schmuckfedern alleine durch die Lüfte fliegen würden und nie den Boden berühren würden. Da die Vögel mit ihren prachtvollen bunten Gefiedern für viele damals unvorstellbar schön waren, wurde die Vögel Götter- oder Paradiesvögel getauft.
Erst mehr als 200 Jahre später erkannte man den Irrglauben und realisierte, dass die schönen Vögel auch Flügel und Füße, wie alle anderen Vögel besitzen.
Quellen
- Clifford B. Frith, Bruce M. Beehler: The Birds of Paradise – Paradisaeidae. Oxford University Press, Oxford 1998, ISBN 0-19-854853-2. S. 4, 30, 33.
- Der Malayische Archipel. Die Heimath des Orang-Utan und des Paradiesvogels. Reiseerlebnisse und Studien über Land und Leute. Band 2, Autorisierte deutsche Ausgabe von Adolf Bernhard Meyer. Westermann, Braunschweig 1869, S. 359 ff.