Der Mechanismus, mit dem die männliche Rotbauchunken (Bombina bombina) ihre Paarungsrufe erzeugen, unterscheidet sich von dem der modernen Froschlurche (Neobatrachia), zu denen unter anderem Kröten und Laubfrösche zählen. Diese nutzen zum Rufen einfach ihre gut entwickelten Schallblasen, doch wie ruft die Rotbauchunke?
Erst füllen die teilweise im Wasser untergetauchten Männchen der Rotbauchunke durch pumpende Bewegungen des Kehlbodens ihre Lungen mit Luft. Dadurch heben sich die Männchen aus dem Wasser und liegen schließlich mit aufgeblähtem Körper auf der Wasseroberfläche.
Ein Teil der Lungenluft strömt darauf zurück in die Kehlblasen und lässt diese ebenfalls stark hervortreten.
Um Rufe zu erzeugen, wird die Luft aus den Kehlblasen, durch den Kehlkopf in die Lunge gepresst.
Der darauf folgende Rückstrom der Luft in die Kehlblasen ist stimmlos.
Die nahe Verwandte Gelbbauchunke (Bombina variegata) nutzt denselben Rufmechanismus.
Quellen
- Klaus Lörcher: Vergleichende bio-akustische Untersuchungen an der Rot- und Gelbbauchunke, Bombina bombina (L.) und Bombina v. variegata (L.). Oecologia (Berlin) Band 3, 1969, S. 84–125.
- Hans Schneider und Institut für den Wissenschaftlichen Film: Bombina bombina (Discoglossidae) – Rufe. Film E 2649 des Instituts für Wissenschaftlichen Film (IWF) Göttingen 1981. Publikation von Hans Schneider, Publikationen zu Wissenschaftlichen Filmen, Sektion Biologie, Serie 15, Nr. 17/E 2649 (1982), 10 Seiten.