Möwen (Larinae) decken ihren Flüssigkeitsbedarf zu Großemteil durch das Trinken von Meerwasser und damit Salzwasser. Während für uns Menschen das recht bald zu ernsten gesundheitlichen oder lebensbedrohlichen Problemen führen würde, müssen Möwen nichts befürchten. Sie sammeln nämlich das überflüssige Salz mittels paarig im Bereich der oberen vorderen Schädelfront angelegten Salzdrüsen und scheiden es über die Nasenlöcher wieder aus. Wenn man so will, "gesalzene Mandeln".
Dieser Überlebenstrick funktioniert aber nur in Lebensräumen mit einer durchschnittlichen Salzkonzentration, in Gebieten mit extrem salzhaltigen Gewässern, suchen die dortigen Möwen in der Nähe gelegene Süßwasserquellen zum Trinken auf und bevorzugen Nahrung mit einem hohen Wassergehalt, wie beispielsweise die Kaliforniermöwe (Larus californicus), welche an Salzseen brütet.
Quellen
- Ralf Wassmann: Ornithologisches Taschenlexikon. AULA-Verlag, Wiesbaden, 1999. ISBN 3-89104-627-8.
- Jean Marc Pons, Alexandre Hassanin, Pierre-André Crochet: Phylogenetic relationships within the Laridae (Charadriiformes: Aves) inferred from mitochondrial markers. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Volume 37, Issue 3, Dezember 2005, S. 686–699, https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1055790305001776?via%3Dihub Abgerufen am 10.09.2023
- Klaus Malling Olsen, Hans Larsson: Gulls of Europe, Asia and North America. Helm Identification Guides, Christopher Helm, London 2003 (korrigierte Neuauflage von 2004), ISBN 978-0-7136-7087-5.
- Urs N. Glutz von Blotzheim, Kurt M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 8/I: Charadriiformes. 3. Teil: Schnepfen-, Möwen- und Alkenvögel. AULA-Verlag, ISBN 3-923527-00-4.