Der Waldfrosch (Rana sylvatica, Syn.: Lithobates sylvaticus), auch Eisfrosch genannt, ist eine nordamerikanische Art aus der Familie der Echten Frösche (Ranidae).
Als Anpassung an die kalten Bedingungen seines Verbreitungsgebietes hat der Waldfrosch die Fähigkeit entwickelt, die Körperflüssigkeiten zwischen den Gewebezellen im Winter bei direkten Umgebungstemperaturen von bis zu −5 Grad Celsius zu etwa einem Drittel einfrieren zu lassen, wovon sich der deutsche Name Eisfrosch ableitet.
Würde der Eisfrosch dieses Verhalten ohne Anpassungen zeigen, würden die Eiskristalle seine Körperzellen verletzen und der Frosch würde sterbem. Damit er also nicht stirbt, produziert der Waldfrosch beim Einsetzen des Frostes ein körpereigenes Frostschutzmittel aus Glukose und zusätzlich Harnstoff innerhalb der Zellen. Da Organe Schaden nehmen würden, wären sie beim Einfrieren noch in Benutzung, setzt während des Einfrierens die Atmung und der Herzschlag vollständig aus. Durch diese Anpassungen übersteht der Waldfrosch das Einfrieren.
Wenn es taut, erwärmt sich der Frosch, seine Körperfunktionen werden wieder aufgenommen, als wäre nie etwas gewesen.
Quellen
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