Der Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus), auch Hochsee-Weißflossenhai genannt, ist ein Vertreter der Familie der Requiem- oder Grauhaie. Die tropische Hai-Art gehört zu den wenigen Haien, welche dem Menschen gefährlich werden können und es bereits geworden sind.
Wie der Name vermuten lässt, besiedelt diese Hai-Art vor allem Hochsee-Gebiete und meidet Küstengewässer. Die meisten Hai-Angriffe nach Flugzeugabstürzen oder Versenkungen von Schiffen gehen vermutlich auf ihr Konto. Dies gilt insbesondere für den Pazifik zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Opfer der Haie waren dabei vorrangig Verwundete, welche eine leichte Beute für die Haie darstellten.
Ein Großteil der Haiangriffe auf Überlebenden der im Kuli 1945 versenkten U.S.S. Indianapolis werden auf Weißspitzen-Hochseehaie zurückgeführt. Dieses Ereignis wurde im Film der Der weiße Hai bei einem Monolog des Charakters Quint, gespielt von Robert Shaw, ausführlich dargestellt.
Anders als in dem bekannten Film darf man aber deshalb nicht davon ausgehen, dass Haie und im besonderen Weißspitzen-Hochseehaie Monster seien, die es zu töten gilt. Da diese Tiere einen wichtigen Beitrag für das ökologische Gleichgewicht liefern. So jagen diese Haie nicht nur Fische, sondern verwerten auch Kadaver von Walen, was das Ausbreiten von Krankheiten und Seuchen eindämmen kann.
Quellen
- Jacques-Yves Cousteau, Philippe Cousteau: The Shark: Splendid Savage of the Sea. Doubleday & Company, New York 1970, ISBN 0-385-06892-1.
- R. Aidan Martin: Elasmo Research http://www.elasmo-research.org/education/shark_profiles/carcharhinidae.htm Abgerufen am 23.02.2022
- Alessandro De Maddalena, Harald Bänsch: Haie im Mittelmeer. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10458-3, S. 192–195.
- Ralf Michael Hennemann: Haie & Rochen weltweit. 1. Auflage. Jahr Top Special, Hamburg 2001, ISBN 3-86132-584-5, S. 141–143.