Der Vielfraß (Gulo gulo) ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Entgegen seines Namens frisst der Vielfraß aber nicht mehr, als Raubtiere vergleichbarer Größe. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom altnorwegischen fjeldfross ab, was so viel wie "Felsenkater" oder "Bergkater" bedeutet - und gelangte über den hansischen Fellhandel des 15. Jahrhunderts inden deutschsprachigen Raum.
Gelegentlich wird diese These bestritten und alternativ davon ausgegangen, dass der Name Vielfraß von der Eigenart des Tieres abstammt Vorräte in der Nähe seines Unterschlupfes anzulegen.
Auch in anderen Sprachen wird dem Vielfraß eine gewisse Gefräßigkeit unterstellt, dies leitet sich aber in der Regel aus Umdeutungen des deutschen Namens ab. Darunter zählt auch der lateinische Name der Art, welcher Bezug auf die nordische Sagengestalt Gulon legt, welche für ihre Gefräßigkeit bekannt war.
In den modernen skandinavischen Sprachen wird für den Vielfraß grundsätzlich Järv (oder eine analoge Form des ursprünglich schwedischen Namens) verwendet.
Quellen
- Ronald M. Nowak: Walker’s mammals of the world. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9
- Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Aufl., hrsg. von Walther Mitzka, De Gruyter, Berlin/ New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 821.
- Das Herkunftswörterbuch, Duden 7. Dudenverlag Mannheim, 1963, Stichwort „Vielfraß“.
- Fritz Schmidt: Das Buch von den Pelztieren und Pelzen. F. C. Mayer Verlag, München 1970, S. 288.