Als Wächter-, Symbiose- oder Partnergrundeln werden Fische aus der Familie der Grundeln (Gobiidae) bezeichnet, die mit Knallkrebsen der Gattung Alpheus in Symbiose leben. Die blinden Knallkrebse graben umfangreiche Gangsysteme unter der Sandoberfläche, welche bis zu einem Meter Ausmaß erreichen können. Da dadurch Auswurfmaterial entsteht, muss der Krebs seine Höhle verlassen und den "Bauschutt" nicht weit von der Höhle abladen. Da der Krebs nicht sehen kann, ob eine Gefahr für ihn droht, berührt er, bevor er die Höhle verlässt, den Schwanz der Grundel mit seinen Antennen. Diese bewacht den Eingang der Höhle und kann durch ihr Verhalten dem Krebs signalisieren, ob draußen Gefahr lauert oder nicht. Ist alles sicher, bewegt sich die Grundel und der Krebs verlässt die Höhle. Sind Feinde in der Nähe, erfolgt das Signal nicht und die Grundel erstarrt. Kommen die Beutegreifer noch näher, zieht sich die Grundel in die Höhle zurück und der Krebs folgt ihr.
Dieses spezielle Verhalten hat sich in der Familie der Grundeln mehrfach unabhängig voneinander entwickelt, es existieren rund 120 Grundelarten, die eine Symbiose mit etwa 20 Arten von Knallkrebsen eingegangen sind.
Darunter gibt es Wächtergrundel-Generalisten, welche mit verschiedenen Knallkrebsarten zusammenleben und es gibt auch Spezialisten-Wächtergrundeln, die nur mit einer Knallkrebsart zusammen leben.
Quellen
- Christine E. Thacker, Dawn M. Roje: Phylogeny of Gobiidae and identification of gobiid lineages. Systematics and Biodiversity (2011), 9(4): 329–347, ISSN 1478-0933 https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/14772000.2011.629011 Abgerufen am 3.02.2024
- Koralle, Meerwasseraquaristik-Fachmagazin, Nr. 45, Partnergrundeln, Juni/Juli 2007, Natur und Tier Verlag Münster, ISSN 1439-779X
- https://be.chewy.com/the-symbiotic-relationship-between-gobies-and-pistol-shrimp/ Abgerufen am 3.02.2024