Zur Abwehr kann der Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia), neben der Verwendung seiner Zangen, aus Drüsen am Hinterleib ein Wehrsekret versprühen, dessen Geruch an Ammoniak erinnert. Das Wehrsekret enthält unter anderem 2-Methyl-1,4-Benzochinon, 2-Ethyl-1,4-Benzochinon, n-Tridecan und n-Pentadecan. Es wirkt antibakteriell, antimykotisch und nematozidisch. Das Sekret wird bei den adulten Tieren am dritten und vierten Abdominaltergit (Rückenplatte), den Verbindungsstücken zwischen Thorax (Brustkorb) und Abdomen (Hinterteil). Während es bei den Nymphen noch über paarige Drüsen am Pygidium (das Tergit des letzten (sichtbaren) Abdominalsegments bei einigen Gruppen der Insekten) abgegeben wird.
Kurz gesagt, verlagert sich der Abgabeort des Sekrets vom Jungtier zum erwachsen Tier mehr zur Körpermitte.
Das Sekret zeigt sich besonders wirkungsvoll gegenüber Ameisen, insbesondere der Roten Gartenameise (Myrmica rubra). Auf Spinnen zeigt das Sekret keine Wirkung.
Quellen
- Michael Chinery: Pareys Buch der Insekten. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09969-5.
- Jiří Zahradník: Der Kosmos Insektenführer 6. Auflage. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2002, ISBN 3-440-09388-3, S. 100.
- Tina Gasch & Andreas Vilcinskas (2014) The chemical defense in larvae of the earwig Forficula auricularia. Journal of Insect Physiology 67:1–8. https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0022191014000948 Abgerufen am 25.09.2023