Im Jahr 2009 wurde erstmals berichtet, dass Kohlmeise (Parus major) schlafende Zwergfledermäuse (Pipistrellus pipistrellus) töteten und deren Gehirne fraßen. Das Verhalten zeigte sich ausschließlich im Winter, wenn die Nahrung knapp war und die Fledermäuse aufgrund ihres Winterschlafes wehrlos waren. In solchen Notlagen werden auch kleinere Vögel erbeutet, bei denen die Kohlmeisen ebenfalls ihr Augenmerk auf Gehirn und Teile der Flugmuskulatur legt.
Dies ist das erste Mal, dass ein Singvogel beim Jagen von Fledermäusen beobachtet wurde.
Quellen
- Estók, Péter; Zsebők, Sándor; Siemers, Björn M (2010). "Great tits search for, capture, kill and eat hibernating bats". Biology Letters. 6 (1): 59–62. https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rsbl.2009.0611 Abgerufen am 5.12.2023
- Urs N. Glutz von Blotzheim, Kurt M. Bauer (Hrsg.): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 13/1: Passeriformes (4. Teil): Muscicapidae – Paridae. AULA-Verlag, Wiesbaden 1993, ISBN 3-89104-022-9, S. 774