Der Teufelskärpfling (Cyprinodon diabolis), auch Teufelsloch-Wüstenkärpfling genannt, ist eine seltene Fischart aus der Gattung der Wüstenkärpflinge. Der Name leitet sich vom Lebensraum der weltweit einzigen Population ab, einem 5 × 3,5 × 3 Meter großen Kalksteinbecken, das sich über einr Warmwasserquelle befindet, dem sog. Devils Hole (im amerikanischen Death Valley). Dort leben die Fische in Temperaturen von 32 bis 38 °C.
Bis Anfang 2016 wurde vermutet, dass die Vorfahren des heutigen Teufelskärpflings bereits vor zwei bis drei Millionen Jahren in das Death Valley gelangt sind, als die Umgebung noch Flüsse und Seen statt Wüste aufwies.
Allerdings musste diese These aufgrund einer Erbgutanalyse der Fische und nahe verwandter Arten verworfen werden. Da die Teufelskärpflinge ihren heutigen Lebensraum frühestens vor 800 Jahren erreicht haben. Andere Studien gehen von rund 60.000 Jahren (Entstehung des Devils Hole) aus. Die großen Schwankungen zwischen den "Artentstehungen" hängen mit der noch unbekannten Mutationsrate der Art zusammen. Da ihr Lebensraum klein (der kleinste Lebensraum aller Wirbeltiere, welcher von der gesamten Art besiedelt wird) und der Bestand ebenfalls gering ist, ist anzunehmen, dass die Mutationsrate innerhalb der Art enorm hoch ist, vielleicht sogar die höchste unter allen Wirbeltieren. Was bedeuten würde, dass die Art voraussichtlich noch sehr jung ist.
Wenn auch sich die verschiedenen Studien im Alter der Art widersprechen, sind sie sich einig darin, dass wir nicht wissen, wie der Teufelskärpfling überhaupt in sein Gewässer gelangte.
Quellen
- Larissa Tetsch: Der Fisch, der mitten in der Wüste lebt. Süddeutsche Zeitung, 16. März 2016, S. 14 https://www.sueddeutsche.de/wissen/teufelskaerpfling-im-death-valley-der-fisch-der-mitten-in-der-wueste-lebt-1.2902892 Abgerufen am 5.07.2023
- Reed, J. M.; Stockwell, C. A. (2014). "Evaluating an icon of population persistence: the Devil's Hole pupfish" (PDF). Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences. 281 (1794): 20141648. Archived (PDF) from the original on 13 August 2016 https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspb.2014.1648 Abgerufen am 5.07.2023
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