Tiere, die unter der Erde leben, müssen in Höhlen lange Zeit mit niedrigem Sauerstoffgehalt und manchmal hohem Kohlendioxidgehalt zurechtkommen. Von grabenden Säugetieren weiß man, dass sie diese schwierigen Lebensbedingungen durch eine geringere Stoffwechselrate, im Vergleich zu Oberflächenarten, meistern. Aber auch andere Tiergruppen leben unterirdisch, insbesondere Amphibien. Um zu prüfen, ob Amphiben, wie Säugetiere, dieselbe Lösung für die Lebensbedingungen gefunden hatten, untersuchten 2023 Forscher die Stoffwechselraten von 185 Amphibienarten mit unterschiedlichen Lebensstilen, einschließlich von Arten, die viel graben und unter der Erde leben.
Dabei stellten sie überraschenderweise fest, dass grabende Amphibien keine niedrigeren Stoffwechselraten aufwiesen als nicht grabende Amphibien. Stattdessen fanden die Forscher heraus, dass Arten, die in höheren Breiten leben, im Allgemeinen höhere Stoffwechselraten aufwiesen als Arten in niedrigeren Breiten, unabhängig von der Lebensweise.
Doch warum haben grabende Amphibien keine geringere Stoffwechselrate?
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Amphibien aufgrund ihres relativ geringen Energiebedarfs, ihrer geringen Körpergröße und mehrerer Atmungsoberflächen (Haut und Lunge) die negativen Auswirkungen des Lebens unter der Erde auf die Atmung vermeiden konnten und so deshalb ihre Stoffwechselrate nicht verringern mussten.
Quellen
- Giacometti, D., Tattersall, G.J. Putting the energetic-savings hypothesis underground: fossoriality does not affect metabolic rates in amphibians. Evol Ecol 37, 761–777 (2023). https://link.springer.com/article/10.1007/s10682-023-10253-5 Abgerufen am 7.02.2024
- Andrews RM, Pough FH (1985) Metabolism of squamate reptiles: allometric and ecological relationships. Physiol Zool 58:214–231. https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.1086/physzool.58.2.30158569 Abgerufen am 7.02.2024