Die Ohren bei Haien (Selachii) befinden sich an beiden Seiten des Gehirnschädels, von außen ist nur eine kleine Pore sichtbar. Diese Ohren sind weniger gut entwickelt, als bei anderen Wirbeltieren. Dennoch können Haie eine Vielzahl von Geräuschen wahrnehmen und gerade im Bereich der niederfrequenten Töne, also unter etwa 600 Hz, funktioniert ihre Gehörleistung besonders gut. So können Haie, zappelnde Fische, singende Wale, grunzende Seehunde und kämpfende Fische unterschieden werden. Besonders hochempfindlich reagieren Haie auf pulsierende Schwingungen im 100-Hertz-Bereich, wie sie von kranken oder verwundeten Tieren produziert werden.
Haie sind weiter in der Lage tiefere Frequenzen zu hören als Menschen. Bereits Schallwellen ab 10 Hz werden wahr genommen, während Menschen erst Schallwellen ab 16 Hz wahrnehmen können. Der hörbare Bereich beim Hai endet bereits bei 1000 Hz, beim Menschen bei 20.000 Hertz.
Meist stimulieren eher weit entfernte Töne mit ihren Wellenformen das Innenohr des Hais, während nahe Töne mit ihren Wellenformen eher das Seitenlinienorgan der Haie stimuliert und der Hai somit auf den Druck der Schallwellen reagiert und diese nicht zwingend als Klang hört.
Quellen
- Martin, R. Aidan. "Hearing and Vibration Detection". Archived from the original on 2008-05-01. https://web.archive.org/web/20080501025724/http://www.elasmo-research.org/education/white_shark/hearing.htm Abgerufen am 2.04.2024
- Casper, B. M. (2006). The hearing abilities of elasmobranch fishes (PhD dissertation). University of South Florida. p. 16. https://digitalcommons.usf.edu/etd/2476/ Abgerufen am 2.04.2024
- Jürg M. Brunnschweiler: Was Haie sind. Aspekte der Knorpelfischbiologie. Cuvillier, Göttingen 2005, ISBN 978-3-86537-662-6.