Der Grünblütige Baumskink (Prasinohaema virens) ist eine Echsen-Art aus Neuguinea. Wie der deutsche Name vermuten lässt, besitzt die Spezies grünes Blut. Doch nicht nur das Blut ist bei dieser Art ist hellgrün, den auch Muskeln, Zunge und sogar die Knochen dieser Echse sind leuchtend hellgrün. Damit ist der Grünblütige Baumskink im übrigen nicht allein, sechs weitere Echsenarten Neuguineas sind Grünblüter und offenbar hat sich dieses spezielle grüne Blut, nicht einmal sondern viermal entwickelt. Doch warum überhaupt grün?
Verursacht wird die Grünfärbung durch hohe Anteile an Biliverdin im Blut, einem grünen Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Dieses Abbauprodukt ist der Grund dafür, dass bei uns Menschen die Gallenflüssigkeit grünlich erscheint. Gelangt die Gallenflüssigkeit bei uns im Übermaß ins Blut, wirkt es bei uns toxisch.
Doch in den Reptilien liegt die Konzentration 40-mal höher als die Menge, die für Menschen tödliche Konsequenzen hätte, damit liegt die Konzentration von Biliverdin bei dem Grünblütigen Baumskink und seinen Verwandten höher als bei anderen Schädeltieren.
Da sich die Anpassung mehrfach unabhängig voneinander ausgebildet hat, ist eine Anpassung an bestimmte Umweltfaktoren sehr wahrscheinlich. Doch welcher Umweltfaktor genau verantwortlich ist, ist noch nicht restlos geklärt. Vermutlich sollen die Tiere schlecht schmecken und so vor Fressfeinden sicherer sein. Da Biliverdin die Vorstufe von Bilirubin, welches toxisch auf Malariaerreger wirkt, ist, könnte das grüne Blut hier ebenfalls eine schützende Wirkung besitzen.
Weitere Forschungen an den grünblütigen Echsen sollen diese Frage in Zukunft klären können.
Quellen
- https://www.spektrum.de/news/warum-haben-diese-echsen-gruenes-blut/1566572 Abgerufen am 3.12.2021
- Molecular, morphological, and physiological evolution in South Pacific scincid lizards. Austin, Christopher Cowell, Ph.D., The University of Texas at Austin, 1995, 213 pages; AAT 9603793
- Coddington, J. A. (1988). "Cladistic tests of adaptational hypotheses" (PDF). Cladistics. 4: 3–22. CiteSeerX 10.1.1.493.3219. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1096-0031.1988.tb00465.x Abgerufen am 3.12.2021