Die Meerechse (Amblyrhynchus cristatus) ist eine endemisch auf den Galápagos-Inseln vorkommende Leguanart. Untersuchungen aus dem Jahr 2015 konnten erstmals zeigen, dass bei diesen großen und mobilen Reptilien Artbildung auf kleinstem Raum stattfindet. Auf der Insel San Cristóbal haben sich in kürzester Zeit und im Abstand von wenigen Kilometern zwei Gruppen von Meerechsen herausgebildet, die sich nicht mehr kreuzen und sich damit, auf der Insel selbst, im Prinzip wie zwei getrennte Arten verhalten.
Während sich die Populationen untereinander wie zwei getrennte Arten verhalten, verhalten sie sich, wenn sie auf die Populationen von benachbarter Inseln treffen, so wie man es bei einer Art erwarten würde. , Die beiden Populationen vermischten sich also mit diesen. Dieser komplexe Fall von Artbildung und Hybridisierung wurde bisher noch bei keiner anderen Tierart dokumentiert.
Es wird angenommen, dass sich durch das wiederholende direkte Zusammenspiel dieser gegensätzlichen Prozesse, Artbildung und Vermischung der noch nicht vollständig differenzierten Arten, die Anpassungsfähigkeit der Meerechsen an sich ständig ändernde Umweltbedingungen auf dem Galápagos-Archipel erhöht und so einen essentiellen Bestandteil für das Überleben der Art seit mehreren Millionen Jahren bedeutet.
Quellen
- MacLeod Amy, Rodríguez Ariel, Vences Miguel, Orozco-terWengel Pablo, García Carolina, Trillmich Fritz, Gentile Gabriele, Caccone Adalgisa, Quezada Galo and Steinfartz Sebastian 2015Hybridization masks speciation in the evolutionary history of the Galápagos marine iguanaProc. R. Soc. B.2822015042520150425 https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspb.2015.0425 Abgerufen am 15.02.2024
- MacLeod A, Irisarri I, Vences M, Steinfartz S. The complete mitochondrial genomes of the Galápagos iguanas, Amblyrhynchus cristatus and Conolophus subcristatus. Mitochondrial DNA A DNA Mapp Seq Anal. 2016 Sep;27(5):3699-700. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26357924/ Abgerufen am 15.02.2024