Alligatoren (Alligatoridae) verlagern mithilfe mehrerer Muskelpartien ihre Lunge, um im Wasser auf- und abzutauchen. Will ein Alligator abtauchen, drücken sie die Lunge Richtung Schwanz. Zum Auftauchen wird die Lunge in Richtung Kopf gedrückt. Um eine Seitwärtsrolle zu praktizieren, wird die Lunge in die entsprechende Körperseite gedrückt. Die Lunge fungiert als Auftriebskörper, welcher die Bewegungen im Wasser erleichtert.
Bei dieser Schwimmunterstützung werden vor allem vier Muskelgruppen genutzt, die üblicherweise zum Ein- und Ausatmen benötigt werden: das Zwerchfell, die Schambein-Muskeln, die geraden Bauchmuskeln sowie die Muskeln zwischen den Rippen.
Selbst wenn im Kopf- oder Schwanzbereich zusätzliche Gewichte im Normalfall ein Schwimmen erschweren würde, kann diese Lungentechnik deren Gewichtskraft weitestgehend aufheben und so den Alligatoren ein uneingeschränktes Schwimmen ermöglichen.
Quellen
- Charles A. Ross (Hrsg.): Krokodile und Alligatoren – Entwicklung, Biologie und Verbreitung. Jahr, Hamburg 1994, Orbis, Niedernhausen 2002, ISBN 3-572-01319-4.
- Wolfgang Böhme, Martin Sander: Crocodylia, Krokodile. In: Wilfried Westheide (Hrsg.): Spezielle Zoologie. Teil 2: Wirbel- und Schädeltiere. Fischer, Stuttgart 1996, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004, ISBN 3-8274-0307-3.
- University of Utah. "Alligators' Muscles Move Lungs Around For Sneaky Maneuvers In Water." ScienceDaily. ScienceDaily, 14 March 2008. https://www.sciencedaily.com/releases/2008/03/080313124451.htm Abgerufen am 18.12.2023
- https://web.archive.org/web/20080317231212/http://www.unews.utah.edu/p/?r=030608-1 Abgerufen am 18.12.2023