Rückenschwimmer (Notonectidae) sind eine Familie von aquatisch lebenden Insekten in der Unterordnung der Wanzen (Heteroptera) innerhalb der Teilordnung der Wasserwanzen (Nepomorpha). Wie der Name schon vermuten lässt, schwimmen die rund 350 Arten dieser Insekten auf dem Rücken, den Bauch nach oben gerichtet. Dabei bleiben sie direkt unter der Wasseroberfläche. Grund dafür ist, der am Bauch mitgeführte Luftvorrat. Zum Luft hohlen, durchstößt der Rückenschwimmer mit der Hinterleibspitze die Wasseroberfläche. Diese ragt in der Folge aus dem Wasser heraus und ist mit einem wasserabweisenden Haarkranz umgeben, sodass nur Luft eingesaugt wird. Während der Luftaufnahme, muss sich der Rückenschwimmer mit den Vorder- und Mittelbeinen gegen die Oberflächenspannung des Wassers abstützen, um nicht durch den Luftvorat aus dem Wasser gedrückt zu werden. Beim Herausstrecken des Hinterleibes klappen an der Bauchseite zwei tunnelbildende Borstenreihen auf und nehmen Luft in sich auf. Diese Zuführungskanäle stehen mit Hohlräumen an der Brust und unter den Flügeln in Verbindung. Sodass der Rückenschwimmer mit mehreren Lufträumen umgeben ist. Am Grunde dieser Rinnen befinden sich Tracheenöffnungen, in die der Sauerstoff, zwecks Atmung hinen diffundieren kann. Ist die Luftvorataufnahme abgeschlossen werden die tunnelbildenen Borstenreihen wieder eingeklappt und der Rückenschwimmer taucht nach Möglichkeit ab. Denn der Luftvorrat erzeugt einen solch großen Auftrieb, dass die Rückenschwimmer nur mit heftigem Rudern der Hinterbeine oder sich, wie beim Atmen, an der unteren Seite der Wasseroberfläche mit den vorderen Beinpaaren festhalten müssen.
Quellen
- K. H. C. Jordan: Wasserwanzen. (= Die Neue Brehm-Bücherei. Band 23), Leipzig 1950.
- Ekkehard Wachmann: Wanzen beobachten - kennenlernen. J. Neumann, Neudamm, Melsungen 1989, ISBN 3-7888-0554-4.
- E. Wachmann, A. Melber, J. Deckert: Wanzen. Band 1: Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) Neubearbeitung der Wanzen Deutschlands, Österreichs und der deutschsprachigen Schweiz. Goecke & Evers, Keltern 2006, ISBN 3-931374-49-1, S. 51–57.