Die Goldstrieme (Sarpa salpa), auch Goldstriemenbrasse ist eine Fischart aus der Familie der Meerbrassen (Sparidae). Dieser Fisch besiedelt Teile des Ostatlantiks und Teile des Mittelmeers. Ihren Namen erhielt sie von den goldblauen Streifen, welche die Flanken und das Schwanzende des Fisches zieren. Auf den ersten Blick scheint der Fisch unauffällig.
Im Arabischen wird diese Art als "Fisch der Träume macht" bezeichnet, im Englischen ist die Art ebenfalls als "dreamfish" bekannt. Doch woher kommt das? Die Bezeichnung rührt von dem Umstand, dass diese Fische tatsächlich halluzinogen sind. So halluzinogen, dass sie lebhafte, LSD-ähnliche Halluzinationen hervorrufen. Schon bei den Römern war dieser Umstand bekannt und sie nutzten den Fisch als Freizeitdroge.
Aber mit dem Verzehr des Fischs als Freizeitdroge sollte nicht gespaßt werden, im Jahr 2006, als zwei Männer Goldstrieme in einem mediterranen Restaurant aßen, begannen sie zwei Stunden nachdem Verzehr akustische und visuelle Halluzinationen zu erfahren. Für etwa 36 Stunden hielt ihr beängstigender Drogentrip an. Grund für diesen waren Ichthyoallyeinotoxine im Körper des Fisches, normalerweise finden sich diese nur im Kopf und in den Eingeweiden des Tieres und es ist gefahrlos das Fleisch des Fisches zu essen, durch die ins Mittelmeer eingeführte Algenart Caulerpa taxifolia kann aber auch der restliche Fisch giftig sein. Die Goldstrieme ernährt sich von dieser Alge und reichert so über die Zeit deren Gifte in ihrem Körper an und wird für den Menschen ungenießbar. Oder eben zum Drogentrip, statt Angeltrip.
Und nein, das ist kein Aprilscherz.
Quellen
- Luc De Haro, Philip Pommier: Hallucinatory Fish Poisoning (Ichthyoallyeinotoxism): Two Case Reports From the Western Mediterranean and Literature Review. Clinical Toxicology 2006, Bd. 44, Nr. 2, Oktober 2006 (https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/15563650500514590 Abgerufen am 1.04.2023)
- 'Hallucination' fish netted in Channel". the Guardian. 2009-05-13 https://www.theguardian.com/uk/2009/may/13/hallucination-fish-cornwall Abgerufen am 1.04.2023
- Bent J. Muus, Jørgen G. Nielsen: Die Meeresfische Europas in Nordsee, Ostsee und Atlantik. Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07804-3, S. 192.
- Claus Valentin: Faszinierende Unterwasserwelt des Mittelmeeres, Pacini Editore s.r.l. Pisa, 1986
- Bergbauer – Humberg: Was lebt im Mittelmeer? Franckh-Kosmos Verlags-GmbH&Co.KG, Stuttgart, 2009, ISBN 978-3-440-11736-1