Die Thecosomata (griech. "Schalenkörper", früher Pteropoda ("Flügelfüßer")) sind eine Unterordnung der Hinterkiemerschnecken. Sie werden auch als "Seeschmetterlinge" oder "Flügelschnecken" bezeichnet.
Seeschmetterlinge leben planktisch, sie treiben und schwimmen frei im Wasser und werden von der Strömung mitgerissen. Durch diesen, für Schnecken ungewöhnlicheren Lebensstil hat ihr Körper eine Reihe von Anpassungen erfahren. Der Panzer und die Kieme sind in mehreren Familien verschwunden. Der Schneckenfuß hat sich in die Form von zwei flügelartigen Lappen (Parapodien) entwickelt, was den Beinamen Seeschmetterling herbeiführte. Mit langsamen Schlagbewegungen bewegt sich so ein Seeschmetterling durch das Meer.
Die meisten Seeschmetterlinge besitzen eine Art verkalkter Schale. Welche meist sehr leicht, durchsichtig, sehr zerbrechlich und aufgrund der winzigen Größe (weniger als 1 Zentimeter lang) schwer zu erkennen ist. Trotz der Transparenz ist die Schale kalkhaltig.
Arten, die keine solche Schale besitzen, entwickeln im Erwachsenenalter eine knorpelige Pseudoschale oder im Fall der Familie der Desmopteridaen fehlt im Erwachsenenalter jede starre Hülle.
Zu den Seeschmetterlingen gehören einige der am häufigsten vorkommenden Schneckenarten der Welt und aufgrund ihrer großen Anzahl sind sie ein wesentlicher Bestandteil der Nahrungskette und spielen eine wichtige Rolle im ozeanischen Kohlenstoffkreislauf.
Quellen
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