Der Pottwal (Physeter macrocephalus, Syn.: Physeter catodon) verwendet wie die meisten anderen Wale Echoortung und Lautäußerungen zur Beutesuche und Kommunikation. Mit einer Quellenlautstärke von bis zu 236 Dezibel ist der Pottwal das lauteste Tier des Planeten.
Doch wie laut sind 236 Dezibel?
Eine Erhöhung des Schallpegels um 3 Dezibel entspricht der Verdopplung der Schallintensität. Eine Erhöhung des Schallpegels um 6 Dezibel entspricht der Vervierfachung der Schallintensität. Eine Erhöhung des "Lautstärkepegels" um 10 Dezibel soll der Empfindung nach der doppelten "Lautstärke" entsprechen. Ein Düsenjäger erreicht beim Start eine Lautstärke von 120 Dezibel. Mit ungefähr doppelt so vielen Dezibel ist der Pottwal 2 hoch 12 Mal lauter als ein startender Düsenjäger oder in einer Zahl ausgedrückt, der Pottwal ist über 4000 Mal lauter als ein startender Düsenjet.
Etwa ein Viertel seiner Körperlänge verwendet der Pottwal für sein lautes Organ. Die enorm lauten Klicks werden in der Tiefsee abgegeben und geben bis heute Rätsel auf. Sicher ist, dass sie zur Echoortung genutzt werden, allerdings ist anzunehmen, dass diese Klicks und Lautstärken noch für anderen Dinge genutzt werden.
Eine Hypothese besagt, dass sie Beute mit ihren Klickgeräuschen betäuben können. Experimentelle Studien, die versuchten, diesen Effekt zu duplizieren, konnten die vermuteten Verletzungen bei den Kalmaren nicht reproduzieren, was Zweifel an dieser Idee aufkommen lässt. Eine weitere Studie zeigt, dass der Schalldruckpegel des Tintenfischs mehr als eine Größenordnung unter dem zur Schwächung erforderlichen Wert liegt und daher eine akustische Betäubung zur Erleichterung des Beutefangs ausgeschlossen ist. Allerdings können die Druckwellen des Schalls immer noch theoretisch gesprochen zu inneren Verletzungen führen. Es bleibt also nicht nur laut, sondern auch spannend, tief unter der See.
Quellen
- Møhl, Bertel; Wahlberg, Magnus; Peter T. Madsen (2003). "The monopulsed nature of sperm whale clicks". The Journal of the Acoustical Society of America. 114 (2): 1143–1154 https://ui.adsabs.harvard.edu/abs/2003ASAJ..114.1143M Abgerufen am 21.05.2023
- Trivedi, Bijal P. (3 November 2003). "Sperm Whale "Voices" Used to Gauge Whales' Sizes". National Geographic https://www.nationalgeographic.com Abgerufen am 21.05.2023
- Benoit-Bird K. Au W. & Kastelein R. (August 2006). "Testing the odontocete acoustic prey debilitation hypothesis: No stunning results". The Journal of the Acoustical Society of America. 120 (2): 1118–1123 https://pubs.aip.org/asa/jasa/article/120/2/1118/892989/Testing-the-odontocete-acoustic-prey-debilitation Abgerufen am 21.05.2023
- Fais, A.; Johnson, M.; Wilson, M.; Aguilar Soto, N.; Madsen, P.T. (2016). "Sperm whale predator-prey interactions involve chasing and buzzing, but no acoustic stunning". Scientific Reports. 6: 28562 https://www.nature.com/articles/srep28562 Abgerufen am 21.05.2023