Dorylus molestus ist eine afrikanische Wanderameisen-Art, welche Baumsavannen und andere Waldformen besiedelt. Sie zählt zu den größten Ameisen überhaupt, die Königinnen dieser Ameisenart erreichen normalerweise eine Größe von 5,2 Zentimeter, können aber 8 Zentimeter erreichen, was durchaus Mäusegröße entspricht. In dieser stationären Phase sind die Königinnen aber nicht mehr bewegungsfähig und legen nur noch Unmengen von Eiern. Die Arbeiterinnen erreichen eine Größe von 0,3 bis 1,1 Zentimeter und sind damit deutlich kleiner.
Dorylus molestus gehört zu den Wanderameisen, welche auch als Treiberameisen bezeichnet werden.
Das bedeutet, dass sie immer und ausschließlich in Gruppen jagen, welche aus zahlreichen Arbeiterinnen bestehen.
Jeden Abend brechen die Arbeiterinnen aus dem Nest in einer massiven Marschkolonne, die Hunderttausende bis Millionen von Tieren umfasst, auf. Dabei lassen sich die Tiere, welche an vorderster Front laufen immer wieder zurückfallen, sodass die Front immer wieder von neuen Tieren angeführt wird. Mit der Zeit entwickelt sich aus der Kolone, eine Marschsäule, die sich immer weiter auffächtert, mit einer Fächerbreite von einem bis zwei Metern. Diese aufgefächerte Kolonie fungiert wie ein Treibnetz, dass sich über den Savannenboden fortbewegt, dabei werden nicht nur kleine Tiere wie Milben und Springschwänze erbeutet, sondern auch Schlangen und Eidechsen fallen den Ameisen zu Opfern.
Aufgrund der Effizenz der Ameisen und ihrem Willen so ziemlich alles anzugreifen, setzen sie sehr viele Kleintiere in Bewegung, was Vögel anlockt, welche die Kolonen begleiten um so Teile der aufgeschreckten Beute zu erbeuten.
Quellen
- N. R. Franks, A. B. Sendova-Franks, J. Simmons, M. Mogie: Convergent evolution, superefficient teams and tempo in Old and New World army ants. In: Proceedings of the Royal Society London Series B 266, 1999, S. 1697–1701.
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