Im Wasser lebende Krebstiere (Crustacea) weisen vielfach dem umgebenden Medium gegenüber kaum Dichteunterschiede auf. Durch diese Anpassung ist es ihnen möglich, im Wasser zu schweben. Aufgrund dieses Umstandes haben sie ein eigenes Schwersinnesorgan entwickelt, die Statocysten.
Diese bestehen aus einer Kapsel mit zahlreichen nach innen zeigenden Haarsinneszellen. In diese Kapsel werden bei der Häutung von außen einige Sandkörnchen eingefügt, die durch den Druck auf Haare einer Seite die Richtung der Schwerkraft anzeigen. Diese Statocysten sitzen meist in den basalen Antennengliedern, in einigen Gruppen aber auch am Körperende in den Uropoden (letztes Beinpaar der Schwimmfüße) oder im Telson (aftertragendes Körpersegment der Gliederfüßer).
Sie besitzen damit ein System, was in seiner Funktion fast vollständig dem Gleichgewichtssinn der Wirbeltiere gleicht.
Quellen
- R. C. Brusca, G. J. Brusca: Invertebrates. 2. Auflage. Sinauer Associates, 2003, Kap. 19, ISBN 0-87893-097-3, S. 475.
- E. E. Ruppert, R. S. Fox, R. P. Barnes: Invertebrate Zoology – A functional evolutionary approach. Brooks/Cole 2004, Kap. 16, ISBN 0-03-025982-7, S. 517.
- D. T. Anderson: Invertebrate Zoology. 2. Auflage. Oxford Univ. Press, 2001, Kap. 10, ISBN 0-19-551368-1, S. 225.
- J. Moore: An Introduction to the Invertebrates. Cambridge Univ. Press, 2001, Kap. 12, ISBN 0-521-77914-6, S. 174.
- P. Ax: Das System der Metazoa II. Ein Lehrbuch der phylogenetischen Systematik. Gustav Fischer Verlag, 1999.
- Hans Ekkehard Gruner (Hrsg.), M. Moritz, W. Dunger: Lehrbuch der speziellen Zoologie. Band I: Wirbellose Tiere. 4. Teil: Arthropoda (Ohne Insekta). 1993.
- Volker Storch, Ulrich Welsch: Kükenthal Zoologisches Praktikum. 26. Auflage. Spektrum, Akademischer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-1998-9.