Während viele Flüge ins All möglicherweise versehentlich Bakterien und andere Lebensformen an Bord hatten, waren Fruchtfliegen die ersten Lebewesen, die absichtlich in den Weltraum geschickt wurden. Diese wurden am 20. Februar 1947 an Bord einer V2-Rakete transportiert. Die namenlose Rakete startete ihren Flug White Sands Missile Range in New Mexico und flog 67 Meilen, also ungefähr 108 Kilometer in die Höhe und war damit ganze 8 Kilometer weit in den Weltraum vorgedrungen.
Doch warum ausgerechnet Fruchtfliegen?
Tatsächlich waren sie die perfekten Passagiere. Da sie sehr klein sind und kaum Gewicht beisteuerten, welches den Treibstoffverbrauch hätte steigen lassen können.
Über die Auswirkungen der kosmischen Strahlung auf organische Materie war damals noch nicht viel bekannt. Fruchtfliegen teilen sich mit dem Menschen sehr viele Gene und eignen sich so sehr gut als Test- und Forschungsobjekt, um erste Vergleiche durchzuführen.
Als die Kapsel mittels Fallschirm wieder sicher zur Erde gelangt war, bargen Wissenschaftler die Fliegenkapsel und stellten fest, dass die Genetik der Fliegen nicht verändert wurde. Was als eine wichtige Erkenntnis und damit Meilenstein für die spätere bemannte Raumfahrt gilt.
Quellen
- Harrington, M. Fruit flies in space. Lab Anim 43, 3 (2014) https://www.nature.com/articles/laban.451#:~:text=Fruit%20flies%20were%20the%20first,returning%20to%20Earth%20by%20parachute. Abgerufen am 15.05.2023
- Mains, Richard, Sharon Reynolds, Matthew Lera, and Lance Ellingson. A Researcher's Guide to Fruit Fly Research. Houston, Texas: NASA ISS Program Science Office, 2016.
- Drew, Jason (2012). The story of the fly and how it could save the world. Justine Joseph. Green Point: Cheviot. ISBN 978-0-9921754-0-5.