Als Unkenreflex wird eine passive Abwehr- oder Schreckreaktion mancher Frosch- und Schwanzlurche bezeichnet. Bei dieser machen die Tiere reflexartig ein extremes Hohlkreuz, strecken die Gliedmaßen verdreht nach oben und richten, sofern vorhanden, grellfarbigen Unterseite dem potenziellen Fressfeind ins Blickfeld entgegen. Damit sollen Fressfeinde, auf die sonst eher versteckten Warnfärbungen aufmerksam gemacht werden (Aposematismus).
In der Regel wird dabei auch zeitgleich ein Warnsekret abgegeben, welches sehr intensiv riecht.
Tiere, die einen Unkenreflex nutzen, verharren kurzzeitig in diesem Zustand mit geschlossenen Augen und vermeiden jegliche Bewegung/Schwingung der Kehle (Kehloszillation), sodass neben dem Abschrecken durch eine Warnfarbe auch ein Totstellreflex/Schreckstarre (Akinese) praktiziert wird, um ebenfalls als potenzielle Beute weniger interessant zu wirken.
Namensgebend für den Reflex ist die Gattung der Unken (Bombina), bei denen dieses Verhalten typisch ist.
Quellen
- Klaus Kabisch: Wörterbuch der Herpetologie. Gustav-Fischer-Verlag, Jena 1990, ISBN 3-334-00307-8, S. 295, 387, 441.
- Andreas Nöllert, Christel Nöllert: Die Amphibien Europas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1992, ISBN 3-440-06340-2, S. 24 f.
- Wilfried Westheide, Reinhard Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie, Teil 2: Wirbel- oder Schädeltiere. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-2039-8, S. 133 ff.