Der Karpfenstein ist die Kauplatte des Karpfens (Cyprinus carpio) und kann zwischen der Vertiefung des Hinterhauptknochens und dem ersten Rückgratwirbel des Karpfens gefunden werden. Der knorpelartige Knochen wird auch als lapis carpionis bezeichnet. Der harte Karpfenstein ist von gewölbter, dreieckiger Gestalt und leicht linsenförmig. Er ist meist hell bis gräulich gefärbt.
Schöne Stücke von nicht zu alten Karpfen können poliert und zu Ketten verarbeitet werden.
Im Mittelalter verbreitete sich der Glaube, dass nur manche Karpfen einen Karpfenstein tragen würden, was ihn zu einem magischen Kleinod machte, dem man heilende Wirkung zuschrieb.
Diese Wirkung konnte er angeblich entweder in schützender Postion als Amulett oder in heilender Funktion als geriebenes Nahrungsergänzungsmittel entfalten.
Quellen
- Werner Steffens: Der Karpfen. Cyprinus carpio L. 6. Auflage. Westarp-Wissenschaften, Hohenwarsleben 2008, ISBN 978-3-89432-649-4.
- Fritz Bauerreiß (Hrsg.): Fränkischer Karpfenführer: Kleines Karpfenlexikon – Typische Bilder aus dem Karpfenland Franken. Verlag Bauerreiß, Fritz 2011, ISBN 978-3-00-035694-0.
- Karpfenstein am Hals HANNI KINADETER, Nordbayern.de, https://www.nordbayern.de/region/hoechstadt/karpfenstein-am-hals-1.3514304 Abgerufen am 30.10.2023