Die Klasse der Bandwürmer (Cestoda) beschreibt eine Gruppe langer, platter Würmer mit einem kleinen Kopf, welcher mit Saugnäpfen oder Hakenkränzen versehen ist. Die Klasse der Bandwürmer gehört zum Stamm der Plattwürmer (Plathelminthes), sie unterscheiden sich aber durch eine Besonderheit von allen anderen Plattwürmern. Diese Besonderheit ist die modifizierte Form ihrer Exkretionsorgane.
Wie bei allen Plattwürmern sind die Protonephridien (Einfachster Typ des Organs Niere) der Bandwürmer aus einer Terminalzelle, welche durch Zilienschlag (über winzige Wimpern) Körperflüssigkeit in einem aus Zellen gebildeten Kanal strudeln lässt, aufgebaut.
Der Unterschied bei Bandwürmern zu den restlichen Plattwürmern im Aufbau betrifft die Kanalzellen, welche bei Bandwürmern keine weiteren Wimpern besitzen (davon ausgenommen ist die Familie Gyrocotylidea) und die in ihrem Aufbau einen soliden Hohlzylinder darstellen. Bei anderen Plattwürmern sind die Kanalzellen manschettenartig ausgestalteten.
Quellen
- Peter Ax: Das System der Metazoa. Ein Lehrbuch der phylogenetischen Systematik. Band 2. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart u. a. 1999, ISBN 3-437-35528-7.
- Johannes Dönges: Parasitologie. Mit besonderer Berücksichtigung humanpathogener Formen. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart u. a. 1988, ISBN 3-13-579902-6.
- K. Odening: 7. Stamm Plathelminthes.In: Alfred Kaestner: Lehrbuch der speziellen Zoologie. Band 1: Wirbellose Tiere. Teil 2: Hans-Eckhard Gruner (Hrsg.): Cnidaria, Ctenophora, Mesozoa, Plathelminthes, Nemertini, Entoprocta, Nemathelminthes, Priapulida. 4. völlig neu bearbeitete Auflage. Fischer, Jena 1984, S. 341–440.
- Reinhard Rieger: Plathelminthes, Plattwürmer. In: Wilfried Westheide, Reinhard Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie. Teil 1: Einzeller und wirbellose Tiere. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart u. a. 1996, ISBN 3-437-20515-3, S. 243–247.