Die Seenelke (Metridium senile) ist eine Art aus der Ordnung der Seeanemonen (Actiniaria). Seenelken erreichen Körpergrößen bis zu 30 Zentimeter. Die verbreitete Basis des Tieres sitzt meist fest verankert auf einem Felsen o.ä. und verjüngt sich in eine schmale Körpersäule. Dieser wird von hunderten bis tausenden schlanken Tentakeln gekrönt, welche der Seenelke im Gesamtbild ein federartiges Aussehen verleiht.
Die Seenelke ist in der Lage, die Länge ihrer Körpersäule zu regulieren, um sich so der aktuellen Strömung anzupassen. Dort filtert der Kopf herum schwebendes Plankton und andere Partikel aus der Strömung mit den schleimig klebrigen Tentakeln, an diesen verfängt sich die Nahrung und wird mit Wimperbewegung zum Mund, im Zentrum des "Federschopfs" geführt.
Während die Seenelke die meiste Zeit ihres Lebens eher passiv existiert, verteidigt sie ihre Nahrungsgründe gegen andere Arten äußerst wehrhaft. Dafür gebraucht sie spezielle Fangtentakeln, welche mit Nesselzellen ausgestattet sind. Die Spitzen der Fang-Tentakel bleiben häufig am angegriffenen Opfer hängen.
Im Jahr 1856 wurde in Torbay, England, ein durchnässtes Brett von einem Bagger an die Oberfläche gebracht. Es wurde festgestellt, dass über 400 Individuen der Seenelke in unterschiedlicher Größe darauf lebten. Diejenigen auf der einen Seite waren alle weiß, während auf der anderen Seite nur orangefarbene Individuen untergebracht waren.
Man kam zu dem Schluss, dass ursprünglich auf jeder Seite nur jeweils ein Tier lebte und sich durch asexuelle Fortpflanzung vermehrte und die jeweilige Brettseite für sich und seine Nachkommen in Anspruch nahm.
Quellen
- Neil Schlager (Hersg.), Grzimek’s Animal Life Encyclopedia, Second Edition – Volume 1: Lower Metazoans and Lesser Deuterostomes, Farmington Hills 2003, ISBN 0-7876-5777-8
- Metridium senile Marine Species Identification Portal http://species-identification.org/species.php?species_group=anthozoa&id=77 Abgerufen am 18.11.2021
- Goose, P., H. (1860). A history of the British sea-anemones and corals. London, Van Voorst. Seite 12 - 24 https://archive.org/details/actinologiabrita00gossuoft Abgerufen am 18.11.2021