Die Wegwespe Pepsis hyperion, auf Deutsch auch Tarantulafalke genannt, ist mit einer Körperlänge von bis zu 6 Zentimetern und einer Flügelspannweite von bis zu 12 Zentimetern eine der größten Wespen der Welt. Ihre Name kommt nicht von ungefähr, zwar fressen die ausgewachsenen Tiere nur Nektar und Früchte, die Larven entwickeln sich hingegen parasitoid an Vogelspinnen.
Die Wespenweibchen jagen im Dämmerlicht und meiden die intensive Tagessonne, indem sie tief über dem Boden fliegen, die gejagten Vogelspinnen, werden meist durch Sehen oder Riechen aufgespürt.
Sobald eine Spinne entdeckt wurde, dringt die Wespe mit ihren Mandibeln vorsichtig in den Bau der Spinne ein. Dies scheint dazu zu führen, dass die Spinne den Bau verlässt und so der Wegwespe die Möglichkeit gibt mit der Spinne zu kämpfen.
Um sicherzustellen, dass sie Platz zum Manövrieren hat, hält die Wegwespe anfänglich auf Abstand und putzt sich, bevor sie mit ihren Antennen die Spinne dazu bringt, sich in eine Drohhaltung zu begeben, indem sie ihre Vorderbeine anhebt und ihre Reißzähne entblößt. Diese Haltung nutzt die Wegwespe geschickt aus und ergreift eines der Beine des zweiten Beinpaares. Hat sie Erfolg sticht sie die Spinne mit ihren Stachel zwischen der Basis des Beins und dem Brustbein ein, dabei trifft sie ein Nervenzentrum und führt so zu einer Lähmung der Spinne.
Die Wespe kann die Spinne dann zurück in ihren Wohnungsbau ziehen oder für den Brutzweck einen neuen Bau graben, bevor sie ein einzelnes Ei auf den Hinterleib der Spinne legt und die Brutkammer versiegelt.
Wenn die Larve ausschlüpft, verzehrt sie vorsichtig die noch immer gelähmte Spinne. Wenn sie mit dem Verzehr der lebenswichtigen Organe der Spinne fertig ist, webt die Larve einen seidenen Kokon für sich. Anschließend verwandelt sie sich in eine Puppe, bevor sie zur erwachsenen Wespe wird.
Die Auswahl der Spinnen erfolgt nach dem abzulegenden Ei. Ein befruchtetes Ei, wird auf den größeren, weiblichen Spinnen abgelegt und führt in der Regel zum Schlupf einer weiblichen Tarantulafalke.
Unbefruchtete Eier werden meist auf die kleineren männlichen Spinnen gelegt, aus ihnen schlüpfen Männchen.
Quellen
- "Wasp Wednesday Pepsis grossa". Eric R. Eaton. http://bugeric.blogspot.com/2012/11/wasp-wednesday-pepsis-grossa.html Abgerufen am 11.08.2023
- "Instantaneous, Electrifying, Excruciating Pain The life history of the tarantula hawk is similar to that of many other solitary wasps. Its sting, however, is not". Justin O. Schmidt. https://undark.org/2016/05/18/tarantula-hawk-wasp-sting-pain/ Abgerufen am 11.08.2023
- Christine Kewitz: Dr. Schmidts Pain Index listet die schmerzhaftesten aller Insektenstiche. In: Vice. 7. Juli 2015, https://www.vice.com/de/article/78knyx/dr-schmidts-pain-index-listet-die-schmerzhaftesten-aller-insektenstiche-846 Abgerufen am 11.08.2023
- Fred Punzo, Brian Garman: Effects of Encounter Experience on the hunting behavior of the spider wasp, Pepsis formosa (Say) (Hymenoptera: Pompilidae). In: The Southwestern Naturalist 34(4). Dezember 1989, ISSN 0038-4909, S. 513–518.