Nahezu alle Säugetiere besitze sieben Halswirbel, von dieser Faustregel lassen sich die Manatis (Trichechidae) und die Faultiere (Folivora, auch Tardigrada oder Phyllophaga) ausschließen. Während Manatis nur sechs Halswirbel besitzen, besitzen Dreifinger-Faultiere (Bradypus) 8 bis 10 zwischen diesem und dem Kopf liegende Wirbel, die ursprünglich alle als Halswirbel gedeutet wurden. Allerdings sind 3 dieser Wirbel aller Wahrscheinlichkeit keine Halswirbel, sondern rippenlose Brustwirbel. Trotzdem gibt es unter den Faultieren eine Art die von der 7-Halswirbelregel abweicht, welche das Hoffmann-Zweifingerfaultier (Choloepus hoffmanni), eine Art der Zweifingerfaultiere (Choloepodidae) darstellt. Teilweise wird aber auch hier vermutet, dass die ersten beiden rippentragenden Brustwirbel zurückverlagerte Halswirbel darstellen, was wiederum sieben Halswirbel bedeuten würde und somit die Manatis in die Postion stellt, bei denen wir als einzige wirklich sicher sind, dass sie nur sechs Halswirbel haben.
Quellen
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
- Lionel Hautier, Vera Weisbecker, Marcelo R. Sánchez-Villagra, Anjali Goswami und Robert J. Asher: Skeletal development in sloths and the evolution of mammalian vertebral patterning. In PNAS 107 (44), 2010, S. 18903–18908 https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.1010335107 Abgerufen am 23.06.2023
- Hideki Endo, Osamu Hashimoto, Hajime Taru, Keisuke Sugimura, Shin-ichi Fujiwara, Takuya Itou, Hiroshi Koie, Masato Kitagawa und Takeo Sakai: Comparative Morphological Examinations of the Cervical and Thoracic Vertebrae and Related Spinal Nerves in the Two-Toed Sloth. Mammal Study 38 (3), 2013, S. 217–224