Einer Gruppe von Forschern aus Neuseeland gelang es, vier Tauben so zu trainieren, dass sie Dutzende Wörter konsequent – mit einer Genauigkeit von 70 Prozent – erkennen konnten. Die klügste Taube lernte etwa 60 Wörter, die sie von etwa 1.000 Nichtwörtern unterscheiden konnte. Dabei lernten die Tauben nicht nur die "Struktur" der Worte, sondern auch Handlungen, wie bei "Peck" das Schild anzupicken oder bei "Turn" sich umzudrehen.
Es ist der erste belegte Fall eines Nichtprimaten mit einem orthografischen Gehirn. Also einem Gehirn, das die Fähigkeit besitzt, Buchstaben zu erkennen.
Die Tauben waren dabei nicht nur in der Lage Wörter zu erlernen, sondern begannen im Verlauf der Versuchsreihe auch Annahmen zu treffen. So erkannten sie gebräuchliche Bigramme, zwei Buchstaben, die in der Versuchssprache (Englisch) häufig zusammengehören, wie th, he, es und ea. Hatte ein neu vorgelegtes Wort solche Bigramme, erkannten die Tauben es deutlich häufiger als ein neues Wort, dass sie so auch schneller lernten.
Quellen
- Damian Scarf, Karoline Boy, Anelisie Uber Reinert, und Michael Colombo: Orthographic processing in pigeons (Columba livia) Edited by Dale Purves, Duke University, Durham, NC, and approved July 29, 2016 (received for review May 17, 2016) September 16, 2016; 113 (40) 11272-11276 https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.1607870113 Abgerufen am 27.06.2023
- https://www.youtube.com/watch?v=qTXGAd1kpXY Abgerufen am 27.06.2023