Seegurken (Holothuroidea) werden vor allem in Asien als Delikatesse betrachtet. So werden dort die Innereien der Tiere eingelegt, wie beispielsweise bei dem Gericht Konowata (japanisch 海鼠腸 Hiragana-Schriftこのわた), was übersetzt so viel wie Seegurken-Innereien bedeutet. Es handelt sich hierbei um eine lokale Spezialität (Chinmi) der japanischen Küche, insbesondere der Regionen Mikawa (Präfektur Aichi) und Shima (Präfektur Mie) an der Ise-Bucht. Hierfür wird vor allem die Art Stichopus japonicus für das Gericht genutzt.
Aber auch in Spanien gelten die inneren Muskelstränge der Königsseegurke (Stichopus regalis) als Delikatesse und werden gekocht meist mit Nudeln gegessen.
Hingegen ist Trepang oder auch Bêche-de-mer eine Zubereitungsform für Seegurken, die vor allem in China und auf den Philippinen bekannt und beliebt ist. Hierbei werden die Seegurken getrocknet und zwei- bis dreimal gedämpft. Darauf folgt ein mehrere Monate anhaltende Räucherungsprozess. Trepang wird meist weiter verarbeitet und so als Basis für Gerichte wie die Trepang-Suppe verwendet.
Durch die immer intensiviere wirtschaftliche Nutzung der Seegurken sind in vielen Gebieten Seegurken in ihren Beständen zurückgegangen. So soll die Zahl der Königsseegurken bereits von deutlich über 40 Exemplaren pro Fang auf deutlich unter 20 gesunken sein.
Im Jahr 2020 schuf die indische Regierung daher das weltweit erste Seegurken-Schutzgebiet, das Dr. KK Mohammed Koya Sea Cucumber Conservation Reserve, um die dort lebenden Seegurkenarten zu schützen. In Indien ist die kommerzielle Ernte und der Transport von Seegurken zudem verboten.
Der Geschmack von Seegurken wird hauptsächlich von der Marinade o.ä. bestimmt, während die Seegurken selbst mit einem eher knorpeligen ist gummiartigen Charakter in Sachen Konsistenz nicht für jeden Gaumen geeignet sind.
Quellen
- 海鼠腸. In: デジタル大辞泉 bei kotobank.jp https://kotobank.jp/word/%E6%B5%B7%E9%BC%A0%E8%85%B8-503650 Abgerufen am 16.09.2021
- Hofrichter (Hrsg.), Das Mittelmeer II/1, 2003, ISBN 3827410908
- Heather Sutherland: Trepang and wangkang. The China trade of eighteenth-century Makassar c. 1720s–1840s. In: Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde, Authority and enterprise among the peoples of South Sulawesi. 156, No. 3, Leiden 2000, S. 451–472 https://brill.com/view/journals/bki/156/3/article-p451_4.xml Abgerufen am 16.09.2021
- Badri Chatterjee (29 February 2020). "World's first sea cucumber conservation area in Lakshadweep". Hindustan Times. https://www.hindustantimes.com/mumbai-news/world-s-first-sea-cucumber-conservation-area-in-lakshadweep/story-cdwuvZwVkr1d1CR2cwNUZP.html Abgerufen am 16.09.2021
- KA Shaji (13 Mai 2020). "Lakshadweep gets world's first sea cucumber conservation reserve to curb smuggling into China". Scroll https://scroll.in/article/961303/lakshadweep-gets-worlds-first-sea-cucumber-conservation-reserve-to-curb-smuggling-into-china Abgerufen am 16.09.2021